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Deutsch

Deutsch ist neben Französisch, Italienisch und Rätoromanisch eine der vier Landessprachen der Schweiz (Artikel 4 Bundesverfassung), die gleichzeitig Amtssprachen des Bundes sind (Artikel 70 Absatz 1 BV). Das Deutsche in der Schweiz fächert sich wie folgt auf: Schrift- oder Standardsprache (sogenanntes Hochdeutsch, vor allem geschrieben), Schweizerhochdeutsch (Standardsprache mit verschriftsprachlichten Dialektmerkmalen bzw. umgesetzter Dialekt, vor allem in offizieller Funktion gesprochen und in literarischer Verwendung) und Schweizerdeutsch (Dialekte, dialektale Umgangssprachen, fast ausnahmslos gesprochen, ferner in der Dialektliteratur). Diese im deutschen Sprachgebiet besondere Situation nennt man mediale Diglossie, d.h. je nach Medium (Radio, Fernsehen, Printmedien oder amtlicher Gebrauch) unterschiedliche Sprachanwendung, die sich zur Triglossie erweitert, wenn man die Zwischenform des Schweizerhochdeutschen hinzunimmt. 2000 gaben 85,1% aller Deutschsprachigen in der Schweiz an, im Alltag Dialekt zu sprechen, 56,6% sagten aus, mündlich kein Hochdeutsch zu verwenden. Zuverlässige Angaben zur Mehrsprachigkeit im Sinne der annähernd gleich guten Beherrschung von zwei oder mehr Sprachen fehlen noch weitgehend, auch wenn die Sprachstatistik von 2000 für 33,6% der Deutschschweizerinnen und Deutschschweizer die Mitverwendung einer anderen Sprache belegt. Wirkliche Zweisprachigkeit ist vor allem in Sprachgrenzgebieten (besonders in Agglomerationen) sowie in Migrationsfamilien und allgemein bei den Rätoromanen zu finden.

Verbreitung

Im Jahr 2000 waren 63,7% der Gesamtbevölkerung deutschsprachig, unter den Schweizer Staatsbürgern waren es 72,5%, unter der ausländischen Wohnbevölkerung 29,4% (1990 19,6%). Deutschsprachig sind die Kantone Zürich, Luzern, Uri, Schwyz, Obwalden, Nidwalden, Glarus, Zug, Solothurn, Basel-Stadt, Basel-Landschaft, Schaffhausen, Appenzell Ausserrhoden, Appenzell Innerrhoden, St. Gallen, Aargau und Thurgau mit je einem Anteil von um die 90% Deutschsprachigen (Werte zwischen 83,4% und 93,5%; Basel-Stadt nur 79,3%). Zweisprachig sind Bern (deutsch 84%, französisch 7,6%, vor allem im Südjura), Freiburg (französisch 63,2%, deutsch 29,2%) und Wallis (französisch 62,8%, deutsch 28,4%). Dreisprachig ist Graubünden (deutsch 68,3%, rätoromanisch 14,5%, italienisch 10,2%). Die Anteile deutschsprachiger Personen in den vier französischsprachigen Kantonen sind gering (Waadt 4,7%, Neuenburg 4,1%, Genf 3,9%, Jura 4,4%). Im italienischsprachigen Kanton Tessin ist der Anteil etwas grösser (8,3%), was weniger auf die kleine deutschsprachige Walsergemeinde Bosco/Gurin als vielmehr auf die grosse Zuwanderung aus dem deutschen Sprachraum in neuerer Zeit zurückzuführen ist. Offiziell zweisprachig sind die auf der deutsch-französischen Sprachgrenze liegenden Städte Biel (deutsch 26'957, franz. 13'695) und Freiburg (französisch 22'603, deutsch 7520).

Geschichte

Die deutsche Sprache in der Schweiz steht in einem dreifachen historisch-synchronen Bezugsfeld: 1. sprachgeschichtlich-genealogische Herkunft aus dem Südgermanisch-Alemannischen, 2. schriftsprachliche Beeinflussung und teilweise Überschichtung durch die neuhochdeutsche Schrift- oder Standardsprache ab dem 16. Jahrhundert, 3. räumliche und kulturelle Anbindung und dadurch bedingte Interferenz mit den romanischen Nachbarsprachen, in die die älteren keltischen und rätischen Sprachschichten durch die Romanisierung eingegangen waren. Dies führte unter anderem zur Aufnahme einer grossen Zahl von romanischen Lehnwörtern in die schweizerdeutschen Dialekte und über diese und das ältere Schweizerhochdeutsch in die neuhochdeutsche Schriftsprache (z.B. Gletscher aus romanisch glaciârium = Eisgebilde, Lawine aus romanisch labîna = Schnee- oder Erdrutsch, Föhn aus romanisch fa(v)ônius = wärmender Wind).

Althochdeutsche Schweiz

Die etappenweise Besiedlung von Hochrheingebiet, Jura, schweizerischem Mittelland und Voralpen durch die aus dem Oberrhein, Hegau und Bodenseevorland einströmenden Alemannen – ab dem 5. Jahrhundert nördlich des Rheins (Basel, Schaffhausen), vom 6. Jahrhundert an auch südlich des Rheins – hat im Gefolge von Siedlungstätigkeit und Neurodung die althochdeutsche Schweiz als Grundlage der heutigen deutschen Schweiz begründet. Eine Rolle spielten vor allem in der Nordwestschweiz und bis nach Rätien hinein auch fränkische Sprach- und Siedlungseinflüsse im Rahmen des frühmittelalterlichen Ostfrankenreichs der Merowinger und Karolinger. Ältestes Sprachzeugnis ist, als bisher einzige Runeninschrift der Schweiz, die Scheibenfibel von Bülach aus der ersten Hälfte des 7. Jahrhunderts. Dank der Schreibtätigkeit führender Klöster, insbesondere St. Gallens, brachte die althochdeutsche Schweiz vom 8.-11. Jahrhundert eine Reihe von sprachgeschichtlich bedeutsamen frühalemannischen Quellen hervor, unter denen die schulliterarischen Übersetzungen von Notker dem Deutschen den breitesten Raum einnehmen. Da der alemannische Besiedlungsvorgang zunächst noch in den Zeitraum der zweiten oder hochdeutschen Lautverschiebung fällt (5./6. Jahrhundert t zu tz bzw. dentalem s[s], 6./7. Jahrhundert p zu pf bzw. f[f], 7./8. Jahrhundert k zu ch bzw. ck, 8. Jahrhundert d zu t), kann aus der Form vordeutscher Namen auf das Alter von Namensübernahme und Germanisierung geschlossen werden: So ist zum Beispiel römisch Turícum zu Zúriche = Zürich voll verschoben, römisch Centumprata zu Kempraten, mundartlich Chämproote (bei Rapperswil SG) teilweise verschoben, romanisch Monticulus (1155 Montigels) zu Montlingen nicht mehr verschoben. Bei wichtigen Orten wirkte indessen die Lautverschiebung aus der Ferne und ohne althochdeutsche Besiedlung (Curia zu Chur, rätoromanisch Cuoira).

Deutsch-romanische Sprachgrenze im frühen Mittelalter
Deutsch-romanische Sprachgrenze im frühen Mittelalter […]

Die Bildung der alemannisch-romanischen Sprachgrenze verlief etappenweise in siedlungsreichen Tälern (Vorfeld von Basel, westliches Aaregebiet, Innerschweiz, Gaster-Walensee, St. Galler Rheintal) und an den Eingängen zum Alpenraum, verschob sich schrittweise und war zunächst nicht durchgehend, da grössere, siedlungsleere oder nur sporadisch besiedelte Berg- und Waldgebiete dazwischen lagen.

Mittelhochdeutsche Schweiz

Ging es in althochdeutscher Zeit um die Begründung und erste Ausformung der deutschen Schweiz, so folgte in mittelhochdeutscher Zeit vom Ende des 11. bis zum Ende des 15. Jahrhunderts die sprachliche Durchdringung des Gebiets im Rahmen der bis 1513 zum dreizehnörtigen Staatsgebilde ausgeformten Eidgenossenschaft, deren Amtssprache Deutsch war. In diese Zeitspanne fällt auch die hoch- und spätmittelalterliche Wanderung der Walser vom Wallis aus, was zur Besiedlung verschiedener Höhenorte und Hochtäler vor allem im Piemont, in den Kantonen Tessin (Bosco/Gurin), Graubünden (u.a. Obersaxen, Rheinwald, Avers, Davos, Arosa), St. Gallen (u.a. Weisstannental) sowie in Vorarlberg und Liechtenstein führte. Dadurch wurde insbesondere die Sprachstruktur des dreisprachigen Kantons Graubünden entscheidend verändert, indem dort zwei dialektal verschiedene deutschsprachige Besiedlungen und Germanisierungen von Norden (Bündnerdeutsch) bzw. Südwesten (Walserdeutsch) einsetzten, die das ursprünglich geschlossene rätoromanische Sprachgebiet aufsplitterten.

Was die im Wesentlichen hochalemannischen (in Basel niederalemannischen) Sprachquellen betrifft, sind die folgenden Bereiche hervorzuheben: Minnesang im Rahmen der deutschsprachigen Literatur, Geistliche Spiele und Festspiele, Übersetzungen der Bibel, Mystik und Chroniken. Von besonderer Bedeutung für die Sprachgeschichte ist schliesslich die im Vergleich zu anderen Gebieten ausserordentlich früh und reich einsetzende Urkunden- und Kanzleisprache der deutschen Schweiz, da hier vereinzelt schon vor der Mitte des 13. Jahrhunderts und vor allem im 14. und 15. Jahrhundert vermehrt deutsch und nicht mehr lateinisch verbrieft wurde. Trotz verschiedener Richtungen, wie einer mehr archaischen, einer mehr modernen und einer mundartlichen Urkundensprache, lässt sich innerhalb der heutigen Deutschschweiz die Ausbildung zweier Schreiblandschaften im Osten (Bodenseeraum, St. Gallen, Schaffhausen, Zürich) bzw. Westen (Basel, Aargau, Bern, zum Teil Innerschweiz) erkennen. Die mittelhochdeutschen Quellen belegen, dass die hauptsächlichen Dialektmerkmale der einzelnen schweizerdeutschen Regionen sich in dieser Zeit ausgebildet haben.

Frühneuhochdeutsch und älteres Neuhochdeutsch in der Schweiz

Die Sprachperiode des Frühneuhochdeutschen als erste Phase der Ausbildung und vorläufigen Normierung der neuhochdeutschen Schriftsprache wird für das deutsche Sprachgebiet in der Regel auf ca. 1350-1650 angesetzt. Für die deutsche Schweiz muss sie wegen des langen Nachlebens der mittelhochdeutsch bestimmten alemannischen Literatur- und Kanzleisprachtradition sowie wegen der – mit Ausnahme von Basel – verspäteten Verbreitung des deutschsprachigen Buchdrucks auf die Zeit vom späten 15.-17. Jahrhundert beschränkt werden. Dabei zeigt sich gerade im von Humanismus, Reformation und Gegenreformation erfüllten 16. Jahrhundert der Widerstreit zwischen althergebrachter alemannischer Schreibsprachtradition, die als schweizerisch verstanden wurde, und zunächst nichtschweizerischer früh-neuhochdeutscher Schriftsprache, deren sich Martin Luther und zunehmend die Drucker bedienten. Die sprachlichen Hauptunterschiede beruhten vor allem darauf, dass die schweizerische Kanzlei- und Literatursprache weitgehend an den alemannischen Besonderheiten seit althochdeutscher und mittelhochdeutscher Zeit festhielt (z.B. hochdeutsche Lautverschiebung von k zu ch, oberdeutsche Apokope des -e im Auslaut, i-Haltigkeit von Endsilben, alemannisch gân, gôn = gehen) oder Neuerungen in anderer Richtung vollzog (z.B. oberdeutscher Präteritalschwund mit Eintreten des Perfekts als allgemeine Vergangenheitsform ab dem 16. Jahrhundert). Die früh-neuhochdeutsche Schriftsprache vollzog hingegen entscheidende Neuerungen, die grösstenteils bis heute im Gegensatz zum Schweizerdeutschen stehen (insbesondere Diphthongierung von langem i und u sowie ü zu ei/ai, au, eu/äu; Monophthongierung von ie, uo, üe zu langem i [in der Regel ie geschrieben] und u sowie ü).

Angesichts der humanistischen, reformatorischen und politischen Kontakte zum übrigen Reich konnten sich die Schweizer Schriftsteller und Kanzleien dem Einfluss der neuhochdeutschen Schriftsprache auf die Dauer nicht entziehen. So fand vom 16. bis zum Ende des 18. Jahrhunderts ein nach Einzelpersönlichkeiten und Kanzleien sowie nach Sprachkriterien gestaffelter Übernahmeprozess statt, der mit der 1524-1526 noch fast rein alemannisch, ab 1527 schrittweise neuhochdeutsch übersetzten Zürcher Bibel begann, sich ab 1590 einzelner Kanzleien (St. Gallen, Basel, Schaffhausen) bemächtigte und in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts (zuletzt in Bern) zum Abschluss kam. Die altschweizerische Kanzleisprachtradition vorab der Chronisten – unter ihnen der sprachgewaltige Aegidius Tschudi – lief nach dem 16. Jahrhundert rasch aus.

Vom 16. Jahrhundert an manifestierte sich erstmals ein schweizerisches Sprachbewusstsein, das im 18. Jahrhundert durch den Zürcher Johann Jakob Bodmer (1698-1783) bei aller Ausrichtung nach der neuhochdeutschen Schriftsprache eine entscheidende Vertiefung erfuhr und teilweise zur Grundlage der um 1800 einsetzenden Dialektliteratur führte. Im 17. und 18. Jahrhundert richteten sich die Schweizer Schriftsteller zunehmend auf die grammatischen Normen des Neuhochdeutschen aus, doch bricht der Hintergrund ungebrochener mündlicher Dialektverwendung in der Literatur immer wieder hervor, besonders deutlich bei Ulrich Bräker in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts.

Sprachentwicklung im 19. und 20. Jahrhundert

Im 19. Jahrhundert vollzog sich eine intensive Rückbesinnung auf die Mundarten, deren nationale Bedeutung etwa Johann Kaspar Mörikofer in seiner Schrift "Die Schweizerische Mundart im Verhältnis zur hochdeutschen Schriftsprache" (1838, 21864) unterstrichen hatte und die seit Franz Joseph Stalder zum Gegenstand einer neu begründeten Dialektologie wurden. Dennoch bedienten sich die grossen Dichter der deutschen Schweiz im 19. Jahrhundert einer sorgsam gepflegten, im 20. Jahrhundert einer mehr für schweizerische Besonderheiten offenen Hochsprache. Von der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts bis zum Ersten Weltkrieg machte sich angesichts einer starken Migration aus Deutschland ein Mundartpessimismus breit, der den baldigen Untergang der Dialekte prognostizierte. In diesem Zusammenhang begann ab 1881 die Publikation des "Schweizerischen Idiotikons", des lexikografischen Grundlagenwerks für die seither breit entwickelte schweizerdeutsche Dialektologie.

In der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts kam es unter anderem 1904 mit der Gründung des Deutschschweizerischen Sprachvereins (ab 1994 Schweizerischer Verein für die Deutsche Sprache) sowie durch das Wirken des Sprachpädagogen Otto von Greyerz zum Postulat einer scharfen Trennung von Schriftsprache und Mundarten mit dem Ziel, beide zu pflegen. Diese Richtung hat sich, trotz Versuchen zur Schaffung einer alemannischen Schriftsprache (z.B. Emil Baer, "Alemannisch" 1936) oder zur kämpferischen Mundartpflege (ab 1938 Bund Schwyzertütsch, ab 1990 Verein Schweizerdeutsch), im Wesentlichen durchgesetzt. Einer ab den 1960er Jahren teilweise überbordenden, aber auch überschätzten "Mundartwelle" traten ab 1980 der Verein zur Pflege der deutschen Hochsprache (1996 aufgelöst) sowie verschiedene Schulrichtlinien entgegen. Insbesondere hat die Konferenz der Erziehungsdirektoren der deutsch- und mehrsprachigen Kantone und des Tessins 1984 Empfehlungen zum Verhältnis von Hochsprache und Mundart im Schulunterricht erlassen. Darin wird der alte Grundsatz unterstrichen, dass als Unterrichtssprache an den Volks- und Mittelschulen für alle Fächer grundsätzlich die deutsche Hochsprache zu gelten habe, bei gewissen Ausnahmen (untere Primarklassen, bestimmte Unterrichtsformen) und unter Berücksichtigung der Mundartpflege im Sprachunterricht. Im Übrigen ist die schweizerische Germanistik seit ihren Anfängen im 19. Jahrhundert in Philologie, Sprachwissenschaft und Literaturwissenschaft auf die Erforschung und Ausbildung beider Bereiche (Hochsprache und Dialekt) ausgerichtet.

Dialektstrukturen

Unter Schweizerdeutsch versteht man die Summe der auf dem Territorium der deutschen Schweiz gesprochenen Mundarten des Alemannischen, im Wesentlichen des durch die sogenannte Sundgau-Bodenseeschranke mit anlautendem ch- statt k- (Chind, Kind) vom nördlichen Oberrheinisch-Niederalemannischen und nordöstlichen Schwäbischen abgetrennten Südalemannischen (dagegen Basel niederalemannisch mit anlautendem k-; Samnaun tirolisch, erst im 19. Jahrhundert germanisiert). Bei fliessenden Grenzen und unabhängig von den kantonalen Einheiten gliedert sich das Südalemannische in ein nördliches Hochalemannisch bis hin zu den Voralpen und ein südliches Höchstalemannisch im alpinen Bereich (mit Einschluss des Walserdeutschen), bei im Einzelnen recht kleinräumigen und immer wieder wechselnden Dialektstrukturen.

Da die Laut- und Formenverhältnisse teilweise noch dem Mittelhochdeutschen, im Wallis (und Walserdeutschen) sogar dem Althochdeutschen entsprechen, gehören die schweizerdeutschen Dialekte zu den altertümlichsten innerhalb des Deutschen (z.B. relative Volltonigkeit in den Endsilben, Vielfalt von Formen und Wortbildungsmöglichkeiten), wobei die Zahl der Relikte von Norden nach Süden bzw. Südwesten zunimmt. Neben die Nord-Süd-Staffelung tritt der Ost-West-Gegensatz mehr oder weniger entlang der Aare-Limmat/Reuss-Brünig-Furka-Grenze (z.B. ein- gegen zweiformiger, im Wallis dreiformiger Verbalplural, viele lexikalische Gegensätze wie Wiese/Matte, Böl(l)e/Zibele = Zwiebel), sodass man insgesamt von einem Fadenkreuz sprechen kann, das sich immer wieder als Grundstruktur der schweizerdeutschen Sprachgeografie erweist. Schliesslich spielen die romanischen Einflüsse auf das Schweizerdeutsche von drei Seiten her eine nachhaltige Rolle (Französisch-Frankoprovenzalisch, Italienisch-Alpinlombardisch und Rätoromanisch).

Quellen und Literatur

  • Eidg. Volkszählung, 1860-
  • Sprachatlas der dt. Schweiz, 8 Bde., 1962-97
  • Idiotikon
  • S. Sonderegger, «Die althochdt. Schweiz», in Sprachleben der Schweiz, hg. von P. Zinsli et al., 1963, 23-55
  • R. Hotzenköcherle, Die Sprachlandschaften der dt. Schweiz, hg. von N. Bigler, R. Schläpfer, 1984
  • S. Sonderegger, «Aspekte einer Sprachgeschichte der dt. Schweiz», in Sprachgesch. 3. Teilbd., hg. von W. Besch et al., 22003, 2825-2888, (mit Bibl.)
  • S. Sonderegger, «Frühneuhochdeutsch in der Schweiz», in Vielfalt des D.en, hg. von K.J. Mattheier et al., 1993, 11-36
  • W. Haas, «Die deutschspr. Schweiz», in Die vierspr. Schweiz, hg. von H. Bickel, R. Schläpfer, 22000, 57-138
Weblinks
Kurzinformationen
Kontext Germanisierung

Zitiervorschlag

Stefan Sonderegger: "Deutsch", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 24.01.2018. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/011194/2018-01-24/, konsultiert am 18.04.2024.