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GeorgesBaehler

Georges Baehler im Gespräch mit Theo Pinkus (rechts) im Juni 1977. Fotografie von Ruedi Strahm (Gretler's Panoptikum zur Sozialgeschichte, Zürich).
Georges Baehler im Gespräch mit Theo Pinkus (rechts) im Juni 1977. Fotografie von Ruedi Strahm (Gretler's Panoptikum zur Sozialgeschichte, Zürich).

4.8.1895 La Chaux-de-Fonds, 29.5.1982 Frankfurt an der Oder, reformiert, später konfessionslos, von Blumenstein. Sohn des Louis, Leiters eines Uhrenateliers. 1) 1922 Thérèse Wasserfallen, Tochter des Edouard, Direktors der Primarschulen in La Chaux-de-Fonds, 2) 1940 Sigrid Chasanowsky, Tochter des Moïse, aus Riga. Schwager des Hermann Hauser. Schulen und Gymnasium in La Chaux-de-Fonds. 1913-1917 Bauingenieurstudium an der ETH Zürich (Diplom). 1918-1934 Planung und Bau von Staudämmen in Frankreich und Marokko. 1935 Reise in die Sowjetunion. 1936-1939 in Paris, Sekretär der von der französischen Kommunistischen Partei gegründeten Maison de la Technique. 1940-1942 in der französischen Provinz als Ingenieur, Untergrundarbeit, Verhaftung durch die Gestapo, Ausweisung. 1942-1945 in Zürich Ingenieur, Mitbegründer des Vereins für wirtschaftliche Studien, für dessen Publikationsreihe er verschiedene Hefte verfasste. 1945-1950 in Paris erneut für die Kommunistische Partei Frankreichs tätig. Ab 1951 in Ostberlin Mitarbeiter am Institut für Zeitgeschichte, dann am Deutschen Wirtschaftsinstitut. Baehler veröffentlichte in Frankreich als Lenoir, in der Schweiz als Pollux und in der DDR als Baumann Studien über die Verflechtung von Wirtschaft, Finanz und Politik auf nationaler und internationaler Ebene. Die Reaktionen in der Schweiz waren heftig: Die bürgerliche Presse bekämpfte seine als klassenkämpferisch qualifizierten Arbeiten in Gegenartikeln. Erst 1953 gelang es der Neuen Zürcher Zeitung, das Pseudonym zu lüften. In der DDR wurde Baehler nach 1965 nicht mehr veröffentlicht.

Quellen und Literatur

  • Trusts in der Schweiz?, 1944
  • Die schweizerische Elektrizitätswirtschaft, 1945
  • Versicherungs-Zauber, 1945
  • Wer leitete Deutschland?, 1945
  • Der Zement- und Baumaterialien-Trust, 1946
  • Zentralbibliothek Zürich, Zürich, Nachlass
  • L. Simeon, Pollux, der Faustkämpfer, 1945
  • Neue Zürcher Zeitung, 1953, Nr. 2587
  • Volksrecht, 1.5.1980
  • P. Mäder, «Pollux, der unsterbliche Faustkämpfer. Leben und Werk von Georges Baehler (1895-1982)» in Studienbibliothek Info, Nr. 40, 2002, 2-6
Weblinks
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VIAF
Kurzinformationen
Variante(n)
Georges Bähler
Baumann (Pseudonym)
Lenoir (Pseudonym)
Pollux (Pseudonym)
Lebensdaten ∗︎ 4.8.1895 ✝︎ 29.5.1982

Zitiervorschlag

Markus Bürgi: "Baehler, Georges", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 24.01.2020. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/015156/2020-01-24/, konsultiert am 29.03.2024.