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Aegerten

Politische Gemeinde des Kantons Bern, Amtsbezirk Nidau. Dorf am rechten Ufer des Nidau-Büren-Kanals (ehemalige Zihl), mit Bürglen (Kirche) und den neuen Quartieren Tschannenmatte und Schüracher. 1225 villa Egerdon. 1764 164 Einwohner; 1850 346; 1900 577; 1950 716; 1960 1009; 2000 1663.

In spätrömischer Zeit lag Aegerten an der wichtigen Route Aventicum-Petinesca-Pierre Pertuis-Basel. Gegenüber von Brügg war es Brückenkopf am Zihlübergang (Fundamentreste von 368 unterhalb der Kirche Bürglen, von 369 am damals gegenüberliegenden Ufer in der Flur Isel). Im Spätmittelalter war das Kloster Gottstatt grösster Grundbesitzer. 1388 kam Aegerten an Bern, das es 1393 der neuen Landvogtei Nidau (Brüggviertel) unterstellte. Kirchlich war Aegerten Teil der alten Grosspfarrei Bürglen. Das kleinbäuerliche Zelgdorf war im 18. Jahrhundert auf Zusatzverdienst in Schifffahrt und Saisonarbeit im Fürstentum Neuenburg angewiesen. Erst nach 1950 wuchs Aegerten im Sog der industriellen Entwicklung Biels, zwar ohne Anschluss an das SBB- und das Autobahn-Netz, aber mit vier Flussübergängen auf Gemeindegebiet. Trotz eigener Industrie (Galvanischer Betrieb, Antriebstechnik) dominieren die Wegpendler (1990 81%).

Quellen und Literatur

  • Aegerten, [1988]
  • R. Bacher, P.J. Suter, «Die spätröm. Befestigungsanlagen von Aegerten BE», in ArS 12, 1989, 124-135
  • M. Pavlinec, Aegerten (Kt. Bern) in röm. Zeit, 1994
Von der Redaktion ergänzt
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Zitiervorschlag

Anne-Marie Dubler: "Aegerten", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 30.06.2009. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/000434/2009-06-30/, konsultiert am 18.03.2024.