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Alchenflüh

Teil der politischen Gemeinde Rüdtligen-Alchenflüh BE. Der Ort Alchenflüh (1409 Alchenfluo) am linken Emmenufer gehörte zum Einzugsbereich des burgundischen Königshofs Kirchberg und kam mit diesem 994 an das Kloster Selz. Im 13.-14. Jahrhundert hatten auch die Kyburger in Alchenflüh Besitz. In der kyburgisch-habsburgischen, ab 1406 bernischen Landgrafschaft Burgund war Alchenflüh eine der sieben Gerichts- und Landtagsstätten (1409), unter Bern Hauptort des Niedergerichtskreises Alchenflüh mit Lyssach, Rüti bei Lyssach und Rüdtligen (Kirchgemeinde Kirchberg), Mötschwil, Schleumen und Grüt (Kirchgemeinde Hindelbank). Der Ammann von Alchenflüh sass dem Gericht vor (Kompetenzstreit 1570-1572). Die 1435 erwähnte Dingstätte befand sich unter dem Sarbaum (Twingrecht von 1465). Das Gericht Alchenflüh gehörte zur bernischen Landvogtei Wangen, nach 1471 zum neugeschaffenen Schultheissenamt Burgdorf. Bedeutung erlangte Alchenflüh als Gerichtshauptort (Taverne, Bannmühle), mit dem Bau der Kirchbergbrücke 1640 (vorher Steg) als Brückenkopf, ferner 1876 für ein weiteres Gebiet (Kirchberg) als Station der Burgdorf-Solothurn-Bahn. Seit 1833 bildet Alchenflüh mit Rüdtligen eine politische Gemeinde; die A1 trennt heute allerdings die beiden Gemeindeteile.

Quellen und Literatur

  • SSRQ BE II/9
  • Heimatbuch des Amtes Burgdorf und der Kirchgem. Utzenstorf und Bätterkinden, 2 Bde., 1930-38
  • Rüdtligen-Alchenflüh, 1999

Zitiervorschlag

Anne-Marie Dubler: "Alchenflüh", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 15.09.2010. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/008309/2010-09-15/, konsultiert am 19.03.2024.