de fr it

Bützberg

Ehem. Gericht und Zelgdorf in der polit. Gem. Thunstetten BE, an Strasse und Bahn zwischen Herzogenbuchsee und Langenthal gelegen. Hallstattzeitl. Grabhügel. 1267 Bucceberc, 1278 als villa, erstmals 1317 als Dorf bezeichnet, auf dessen grosser Allmend u.a. auch Thunstetten, Schoren und Langenthal weideberechtigt waren. Im 13. Jh. besass St. Urban Güter und Zehntrechte. Sukzessive erwarb die Johanniterkommende Thunstetten Höfe und Rechte und gliederte B. in ihre Grund- und Gerichtsherrschaft ein. Ab 1721 bildete B. ein von der neuen Herrschaft Thunstetten getrenntes eigenes Gericht unter dem Landvogt von Aarwangen. Die Entwicklung zum Gewerbedorf begann 1710, als B. an die neue bern. Staatsstrasse zu liegen kam. Um 1780 war B. mit 31 Häusern und Wirtshaus bereits wichtigster Thunstetter Weiler. Die Einwohner waren auf Zusatzerwerb zum Ackerbau angewiesen: Torfabbau, Heimweberei, im 19. Jh. Strohflechterei und Holzschuhfabrikation. Eine Käsehandelsfirma bestand 1861-1914. Der Anschluss an die Bahnlinie Olten-Bern (1857-1983) und die Nähe zu Langenthal förderten die Industrialisierung: Glas- (1903), Schuhcrème- (1920), Zichorien- (1932) und Möbelfabrik (1947). Seit den 1960er Jahren diversifiziert die Industrie weiter (Mühlen-, Maschinen-, Apparate- und Küchenbau, Lagerhäuser). Heute konzentrieren sich Wirtschaft und Bevölkerung Thunstettens in B., das seit 1924 auch Sitz der Gemeindeverwaltung ist.

Quellen und Literatur

  • A. Kümmerli, Heimatbuch von Thunstetten, 2 Bde., [1952-58]
Weblinks
Normdateien
GND

Zitiervorschlag

Anne-Marie Dubler: "Bützberg", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 17.04.2003. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/008316/2003-04-17/, konsultiert am 19.03.2024.