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Dänikon

Politische Gemeinde des Kantons Zürich, Bezirk Dielsdorf, an der linken Seite des Furttals gelegen. 1130 Täninchoven. 1467 7 Haushalte; 1634 88 Einwohner; 1799 173; 1850 238; 1900 192; 1950 175; 1970 373; 2000 1749.

Im 12. und Anfang des 13. Jahrhunderts verfügten die Klöster Muri und Einsiedeln sowie das Grossmünster Zürich (nur Zinseinnahmen) über Grundbesitz in Dänikon. 1263 gingen die Vogteirechte über Dänikon von Ritter Ludwig von Liebegg ans Kloster Wettingen. Das Habsburgische Urbar weist die hohe Gerichtsbarkeit ("Dub und Frevel") als Bestandteil des Amts Siggenthal aus. Im 15. Jahrhundert gehörte Dänikon zur Herrschaft Alt-Regensberg und kam zusammen mit Dällikon 1468 zur zürcherischen Obervogtei Regensdorf. Kirchlich gehört Dänikon zu Dällikon. In der frühen Neuzeit war Dänikon eine Dorfschaft mit Gemeindegut und Einzugsbrief (1634). Das Ried im Furttal wurde gemeinsam mit Dällikon, Otelfingen und Buchs (ZH) als Weide genutzt. In der Helvetik wurde Dänikon mit Dällikon zu einer politischen Gemeinde vereinigt, blieb aber als Zivilgemeinde bestehen. Da sich die Leute von Dänikon in den Behörden der politischen Gemeinde untervertreten fühlten, strebten sie nach Unabhängigkeit und richteten 1833-1841 vier gleichlautende Eingaben an den Grossen Rat. Erst nachdem 1841 im Fall der politischen Gemeinde Stadel ein Präjudiz geschaffen wurde, willigten die Behörden ein, einzelne, in der Helvetik geschaffene Gemeindeverbände wieder aufzulösen. 1843 erreichte Dänikon den Status einer politischen Gemeinde. Die 1877 im ca. 2 km entfernten Otelfingen eröffnete Bahnstation löste keine nennenswerte wirtschaftliche Entwicklung in Dänikon aus. 1885-1887 produzierte eine Knopffabrik mit 20 Mitarbeitern. 1919 wurde die Melioration des Riedes vorgenommen, 1921 und 1929 die Absenkung des Furtbaches, 1987 die Waldzusammenlegung. Seit 1921 dient die Waldschenke Altberg als Naherholungsziel. In den 1970er Jahren erfolgte der Einbezug in die Agglomeration Zürich (teils Einfamilienhaus-Quartiere, teils Blocküberbauungen, etwas Industrie).

Quellen und Literatur

  • Mitt. der Heimatkundl. Vereinigung Furttal, 1963-
  • H. Lüthi, Rosa Schibli, 1895-1990: Wirtin zur Waldschenke Altberg, 1990
Von der Redaktion ergänzt
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GND

Zitiervorschlag

Martin Illi: "Dänikon", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 20.01.2005. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/000065/2005-01-20/, konsultiert am 10.06.2023.