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Forst

Ehemalige politische Gemeinde BE, Amtsbezirk Thun, Verwaltungskreis Thun, bildet seit 2007 zusammen mit Längenbühl die neue Gemeinde Forst-Längenbühl. Im oberen Gürbetal gelegene Streusiedlung mit dem Dörfli F., den Weilern Allmid, Längmoos, Chromen, Riedhubel und Einzelhöfen. 1764 102 Einw.; 1850 302; 1900 297; 1950 266; 1980 234; 2000 309. Röm. Gutshof mit Badeanlage im Seieried. Der Weiler F. im waldreichen Dreieck zwischen Wattenwil, Längenbühl und Gurzelen wird 1344 mit der Herrschaft Gurzelen erstmals erwähnt, dürfte aber zur Herrschaft des Stifts Amsoldingen gehört haben, wohin er kirchenpflichtig war. Mit dieser gelangte F. 1488 an Bern, das den entlegenen Ort mit Gerichtsrechten ausstattete und an Private verkaufte. 1541 war F. "mit Twing und Bann und mit voller Herrschaft" zur Hälfte in bäuerl. Hand. Im 18. Jh. lag die "alte Herrschaft F." niedergerichtlich zu zwei Dritteln beim Gericht Gurzelen der Herrschaft Burgistein und zu einem Drittel (als "kleinerer Bezirk") beim Gericht Amsoldingen im bern. Amt Thun (1798 Distrikt Oberseftigen, 1803 Oberamt Thun). 1922 wurde F. auf eigenen Wunsch und gegen den Widerstand Amsoldingens zur nähergelegenen Kirchgem. Wattenwil umgeteilt. Der landwirtschaftlich-kleingewerblich geprägte Ort mit hohem Wegpendleranteil verzeichnete 1850-1980 einen kontinuierl. Bevölkerungsrückgang, nach 1980 wieder einen Anstieg (Bautätigkeit in der Breiten). Bereits vor der Fusion war F. mit Längenbühl mehrfach verbunden, u.a. im Schulgemeindeverband.

Quellen und Literatur

  • SSRQ Bern, II/11
  • Das Amt Thun, 1943
  • A.-M. Dubler, «Die Region Thun-Oberhofen auf ihrem Weg in den bern. Staat (1384-1803)», in BZGH 66, 2004

Zitiervorschlag

Anne-Marie Dubler: "Forst", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 11.01.2018. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/000525/2018-01-11/, konsultiert am 13.04.2024.