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Riedern

Ehemalige politische Gemeinde des Kantons Glarus, seit 2011 Teil der Gemeinde Glarus. Dorf am Eingang des Klöntals, nordwestlich von Glarus. Um 1350 Riedern. 1777 102 männliche Glarner; 1850 341 Einwohner; 1900 556; 1950 660; 2000 622; 2010 734.

Riedern: Situationskarte 2010 (Geodaten: Bundesamt für Statistik, Swisstopo, OpenStreetMap) © 2020 HLS.
Riedern: Situationskarte 2010 (Geodaten: Bundesamt für Statistik, Swisstopo, OpenStreetMap) © 2020 HLS.

Vermutlich alemannische Siedlung. Bis 1395 war Riedern dem Kloster Säckingen abgabenpflichtig. Im Mittelalter betrieben die Dorfbewohner Schafzucht, später hielten sie auch Grossvieh. Wohl ab 1387 wurde Riedern zum Ort Glarus gezählt und war auch dorthin kirchgenössig, bildete aber eine eigene Genossame. Diese löste sich zwischen 1543 und 1630 von Glarus und wandelte sich zu einer selbstständigen Gemeinde. Als Wahltagwen blieb Riedern mit Glarus verbunden. 1630 trat Netstal Rechte über die Weiler Bruch, Au und Durschen an Riedern ab. Ab der Reformation war Riedern paritätisch, jedoch mehrheitlich reformiert. 1595 werden erstmals Handwerker (Kübelmacher, also Küfer) erwähnt. Zahlreiche, im 18. Jahrhundert im Glarnerland aufgestellte Brunnentröge aus Kalkstein wurden in Riedern gehauen. 1855 baute Matheus Staub am Löntsch eine Bleicherei, der er 1866 eine Weberei angliederte. Eine weitere Weberei bestand 1868-1910 im Auli. 1862 wurde die Kirchgemeinde Glarus-Riedern gegründet. 1872 erfolgte der Bau des Schulhauses, das 1876 von der Schulgemeinde Glarus-Riedern übernommen wurde. Zu Beginn des 21. Jahrhunderts gab es in den Bereichen Metallbau, Schweisstechnik und Orgelpfeifenbau tätige Kleinbetriebe. 2005 stellte der 2. Sektor 47% der Arbeitsplätze in Riedern.

Quellen und Literatur

  • B. Stüssi, Aus der Gesch. der Allg. Brunnenkorporation Riedern, 1933 (SA aus Glarner Nachrichten)
  • J. Winteler, «Entstehung der selbständigen Gem. Riedern», in Glarus, 1961, 9-12
  • R. Stüssi-Dürst, Riedern, 1998
Weblinks
Normdateien
GND

Zitiervorschlag

Karin Marti-Weissenbach: "Riedern", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 19.11.2020. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/000782/2020-11-19/, konsultiert am 29.03.2024.