Vogelschaubild von Norden. Graulavierte Feder- und Pinselzeichnung, als Vorlage für einen Lichtdruck geschaffen vonH. Müller,1884 (Zentralbibliothek Zürich, Graphische Sammlung und Fotoarchiv).
[…]
Autorin/Autor:
Peter Hoppe
Politische Gemeinde des Kantons Zug, am nordöstlichen Ufer des Zugersees am Fuss des Zugerbergs gelegen. 1092 Ziuge, französisch Zoug, italienisch Zugo. Siedlungskontinuität besteht wahrscheinlich seit dem Neolithikum. Warenumschlag, Transport und Markt dürften für die Entwicklung von Zug, insbesondere auch für die Stadtgründung nach 1200, konstituierend gewesen sein. Erst in der Mitte des 19. Jahrhunderts begann die Stadt vor allem nach Norden zu wachsen, wohin sich auch schrittweise das Zentrum verschob. Zug wurde zum Kern einer fast den ganzen Kanton umfassenden Agglomeration.
Schon im Mittelalter war Zug Sitz des für das gleichnamige Amt zuständigen Ammanns und des Gerichts. Im Ancien Régime diente die Stadt als Landsgemeindeort und Sitz von Standesbehörden und Standeskanzlei. Als Marktzentrum hatte sie regionale Bedeutung auch für das Freiamt und die zürcherische und schwyzerische Nachbarschaft. 1799-1801 war Zug Hauptort des helvetischen Kantons Waldstätten, seither ist es Hauptort des gleichnamigen Kantons sowie Sitz der kantonalen Behörden und der Verwaltung. Von den 1960er Jahren an blühte Zug als Handels-, Finanz- und Dienstleistungszentrum mit internationaler Ausstrahlung auf. Seine Zentrumsfunktionen erstrecken sich auch auf die Bereiche höhere Bildung (Pädagogische Hochschule, Institut für Finanzdienstleistungen) und Kultur (Museum für Urgeschichte[n], Museum Burg Zug, Kunsthaus).
Bevölkerungsstruktur der Gemeinde Zug
Jahr
um 1450
Ende 18. Jh.
Einwohner
300-400
über 2 000
Jahr
1850
1870a
1888
1900
1910
1930
1950
1970
1990
2000
Einwohner
3 302
4 243
5 120
6 508
8 096
11 113
14 488
22 972
21 705
22 973
Anteil an Kantonsbevölkerung
18,9%
20,3%
22,2%
25,9%
28,8%
32,3%
34,3%
33,8%
25,4%
23,0%
Sprache
Deutsch
4 966
6 043
7 365
10 404
13 368
19 227
17 809
18 792
Italienisch
70
336
546
428
716
2 144
1 178
875
Französisch
67
96
137
169
237
287
284
304
Andere
17
33
48
112
167
1 314
2 434
3 002
Religion, Konfession
Katholischb
3 280
4 030
4 639
5 767
6 827
8 481
10 979
17 496
14 920
13 411
Protestantisch
22
230
467
725
1 228
2 507
3 376
4 884
4 235
4 105
Andere
0
17
14
16
41
125
133
592
2 550
5 457
davon jüdischen Glaubens
10
11
7
0
16
59
52
59
davon islamischen Glaubens
121
702
1 067
davon ohne Zugehörigkeitc
252
1 080
2 307
Nationalität
Schweizer
3 265
4 054
4 675
5 649
6 796
9 837
13 358
18 781
17 397
17 530
Ausländer
37
223
445
859
1 300
1 276
1 130
4 191
4 308
5 443
a Einwohner: Wohnbevölkerung; Religion, Nationalität: ortsanwesende Bevölkerung
b 1888-1930 einschliesslich der Christkatholiken; ab 1950 römisch-katholisch
c zu keiner Konfession oder religiösen Gruppe gehörig
Bevölkerungsstruktur der Gemeinde Zug - Autor; eidgenössische Volkszählungen
Reich verzierte Büchse aus Hirschgeweih. Jungsteinzeitliche Fundstelle Zug, Riedmatt, 3200–3100 v.Chr. (Amt für Denkmalpflege und Archäologie Zug; Fotografie Res Eichenberger).
Archäologische Funde aus verschiedensten Zeitepochen stammen von einer Geländeterrasse bzw. einer eiszeitlichen Moräne im Gebiet Loreto-Löbern und aus dem Gebiet der heutigen Altstadt. Sie belegen deren siedlungsgeografisch günstige Lage und machen eine ununterbrochene Besiedlung spätestens seit dem Neolithikum wahrscheinlich. Erwähnenswert sind spätpaläolithische Feuersteingeräte (12'400-9250 v.Chr.), die neolithischen Pfahlbauten Vorstadt (Dendrodaten 3541 und 3080 v.Chr.), Schützenmatt (3161-3154 v.Chr.) und Schutzengel (Dendrodaten 3159 und 3158 v.Chr.) sowie Funde verschiedener bronze- und eisenzeitlicher Siedlungen (1550-50 v.Chr.). Funde aus Loreto-Löbern geben Hinweise auf je ein hallstatt- und ein latènezeitliches Grab. Zudem sind von dort ein römerzeitliches Brandgräberfeld (2. Jh.) und ein frühmittelalterlicher Friedhof (ca. 7. Jh.) bekannt; ein isoliertes Grab (7. Jh.) trat am Fischmarkt zutage. Eine römerzeitliche Siedlung dürfte sich am Standort der frühmittelalterlichen St. Michaelskirche befunden haben. Gruben des 9./10. Jahrhunderts auf dem Areal der im 11./12. Jahrhundert zunächst als Holz- und Erdburg, dann als Mantelmaueranlage errichteten Burg weisen auf hochmittelalterliche Bauten hin.
Im Westen des Gemeindebanns liegen die Seeufersiedlungen Brüggli, Riedmatt (beide 3500-2800 v.Chr., Horgener Kultur) und Galgenbächli (Frühbronzezeit, 2200-1550 v.Chr.) sowie die spätbronzezeitliche Station Sumpf (diverse Dörfer zwischen 1056 und ca. 870 v.Chr.), im Süden die neolithischen Stationen Oberwil bei Zug (Horgener Kultur) und Oterswil-Inseli (Schnurkeramik, 2800-2450 v.Chr.). Sumpf, Riedmatt und Oterswil zählen seit 2011 zum Unesco-Welterbe. Einzelfunde geben Hinweise auf eine Nutzung des voralpinen Gebiets auf dem Zugerberg ab ca. 3800 v.Chr. Südlich der Stadt Zug sind latènezeitliche Siedlungsreste beim Salesianum und in der Ortschaft Oberwil belegt (550-50 v.Chr.); in Letzterer wurde auch ein latènezeitliches Frauengrab entdeckt.
Herrschaft und Verwaltung im Mittelalter und in der frühen Neuzeit
Autorin/Autor:
Thomas Glauser, Peter Hoppe
Der Hof Zug, der in den Schriftquellen Ende 13. Jahrhundert als Verwaltungseinheit fassbar wird, geht vermutlich auf einen Fronhof aus vorstädtischer Zeit zurück. Zu dessen Ausstattung gehörten die frühmittelalterliche Eigenkirche St. Michael und die Burg. Nicht am See, sondern leicht erhöht am westlichen Abhang des Zugerbergs gelegen, wirkten beide als Kristallisationspunkte der Besiedlung. Wohl ebenfalls in vorstädtische Zeit zurück reicht der nördlich der späteren Gründungsstadt gelegene Siedlungskern Stad (heute Vorstadt) am Seeufer, der auf einen Lande- und Umschlagplatz hinweist.
Die ältere Literatur vermutet, beim Hof Zug habe es sich um Eigengut der Grafen von Lenzburg gehandelt; das ist aber wegen des Fehlens schriftlicher Quellen über die Herrschafts- und Besitzverhältnisse nicht belegbar. Klar ist indes, dass es auf dem Gebiet dieses Hofs ab dem 12. Jahrhundert zu einer Herrschaftsverdichtung kam, indem zunächst anstelle der Motte eine ummauerte Burg errichtet und dann, wohl zu Beginn des 13. Jahrhunderts, die Stadt gegründet wurde, die 1242 erstmals als solche erwähnt wird. Ob die Grafen von Kyburg die Gründer waren, ist umstritten. In den zeitgenössischen Schriftquellen erscheinen sie weder als solche noch als Stadtherren, auch lassen sich in Zug keine kyburgischen Herrschaftsrechte nachweisen. Der eigenartige, nur als Eintrag in einem Archivregister überlieferte Kauf von 1273 vermag ebenso wenig Klarheit zu schaffen. Damals soll Zug zusammen mit weiteren Besitzungen als mutmasslich kyburgisches Erbe von Rudolf IV. von Habsburg (König Rudolf I.) übernommen worden sein.
Unter den Habsburgern wurde die Stadt Zug um 1300 samt dem ihr zugewiesenen Amt als Verwaltungseinheit in die reorganisierte Landesverwaltung der österreichischen Vorlande integriert. Innerhalb des Amts kamen ihr als Sitz des von der Landesherrschaft eingesetzten Ammanns sowie des Rats und als Gerichtsort zentralörtliche Funktionen zu. Die kriegerischen Ereignisse um 1352, als Zürich die Stadt Zug belagerte und zum Bund mit den eidgenössischen Orten zwang, wirkten sich zwar nicht unmittelbar auf die Herrschaftsverhältnisse aus. Nach Kriegsende (Brandenburger Frieden) blieben die habsburgischen Rechte in Zug vorderhand unbestritten. Da aber die Herzöge ihrer Schutz- und Ordnungsfunktion nicht mehr nachkamen, entstand ein Herrschaftsvakuum. Wohl um 1365 eroberte der Länderort Schwyz die Stadt Zug und präsentierte sich als Nachfolger der habsburgischen Landesherren. Schwyz stellte 1370-1404, vorerst noch mit dem Einverständnis der Herzöge, den Ammann in Zug (Thorberger Friede). 1404 eskalierte ein von Schwyz und dem Äusseren Amt Zug ausgehender bäuerlicher Aufstand (Siegel- und Bannerhandel) in einem weiteren Überfall auf die Stadt. Jetzt griffen die Städte Zürich und Luzern militärisch zu Gunsten der Stadt Zug ein. Die Schwyzer Vorherrschaft in Zug nahm damit ein abruptes Ende.
Ansicht von Westen. Holzschnitt aus der Schweizerchronik vonJohannes Stumpf,1548 (Zentralbibliothek Zürich).
[…]
Nachdem die Stadt schon 1379 die Vogtei Walchwil erworben hatte, gelang ihr im 15. Jahrhundert durch Kauf und Verburgrechtung die systematische Erweiterung ihres Untertanengebiets um die heutigen Gemeinden Cham, Steinhausen, Hünenberg und Risch sowie das heute aargauische Oberrüti. Weil sie die Gemeinden des Äusseren Amts nicht zu unterwerfen vermochte, bildete sie mit ihren Vogteien zwar einen kleinen Stadtstaat, der aber anders als bei den Städteorten der Eidgenossenschaft nicht deckungsgleich mit dem eidgenössischen Stand Zug war. Gewisse Hoheitsrechte wie das Zollwesen blieben der Stadt vorbehalten. Auch die Hochgerichtsbarkeit wurde 1400 nur der Stadt verliehen; der spätere Einbezug des Äusseren Amts scheint freiwillig erfolgt zu sein. Im Übrigen bildete die Labilität des immer wieder durch Konflikte gefährdeten Verhältnisses zum Äusseren Amt bis ins 19. Jahrhundert hinein eine Konstante der Zuger Geschichte.
Ausgang des Ratssaals im Rathaus Zug. Schnitzerei von 1505–1509, mit Ergänzungen aus dem 19. Jahrhundert (Amt für Denkmalpflege und Archäologie Zug; Fotografie Alois Ottiger).[…]
Über die städtische Selbstverwaltung im 13. und 14. Jahrhundert ist wenig bekannt. Im Gegensatz zu den meisten habsburgischen Landstädten in der Region erhielt Zug Ende des 13. Jahrhunderts keine Stadtrechtsurkunde. Erst 1435 wurde zumindest das Bürgerrecht schriftlich fixiert. Auch Bürgerschaft und Rat tauchen in den Schriftquellen erst spät auf. Das älteste erhaltene Stadtsiegel hängt an einer Urkunde von 1319. Der städtische Rat wird 1333 erstmals erwähnt. Die Bürgerversammlung wählte spätestens ab dem 15. Jahrhundert unter anderem die Ratsmitglieder, die Weibel, die Vertreter für das Wochen- und das Grossgericht, die nicht residierenden Vögte für die städtischen Vogteien und einen Grossteil der städtischen Beamten und Bediensteten. Rund 60 Personen waren im städtischen Dienst tätig; diese im Vergleich zu den ländlichen Gemeinden des Äusseren Amts grosse Zahl war auch eine Folge der zentral- und marktörtlichen Funktionen. Bis zum Ende des Ancien Régime blieb die Bürgerversammlung die «oberste Gewalt» und kontrollierte den Rat. Versuche, ihre Macht zurückzudrängen, scheiterten im Rot-Bachmann-Handel von 1585-1586 definitiv (Adam Bachmann). Ein Relikt aus unbekannter Zeit war der städtische Grosse Rat, der in den Quellen erst im späten 16. Jahrhundert fassbar wird; zu dieser Zeit hatte er noch sittenrichterliche Funktionen und zeigte daneben fasnächtlich-brauchtümliche Züge.
Stadtentwicklung, Wirtschaft und Gesellschaft bis 1800
Autorin/Autor:
Thomas Glauser, Peter Hoppe
Die nur etwa 100 x 180 m grosse Gründungsanlage der Stadt grenzte direkt an den See und enthielt keinen der älteren Siedlungskerne. Mauer und Graben umschlossen drei Parallelgassen und die Liebfrauenkapelle. Mittelalterliche Stadtbrände sind um 1293 und archäologisch vor 1371 belegt. Wohl in der ersten Hälfte des 14. Jahrhunderts wurde die Befestigung durch den Bau einer Zwingermauer erweitert. Beim Ufereinbruch vom 4. März 1435 versank die seeseitige Gasse im See; vielleicht ein Fünftel der Einwohner kam ums Leben. 1478-1528 wurde in Etappen eine neue Ringmauer mit sechs Rund- und drei Tortürmen erbaut. Die Stadtfläche versechsfachte sich, blieb aber bis ins 19. Jahrhundert hinein teilweise unüberbaut. In derselben Zeitspanne wie die Befestigungsanlagen entstanden unter anderem der Neubau der abgebrannten Pfarrkirche St. Michael (ab 1457), die reich ausgestattete St. Oswaldskirche, das sogenannte Grosshaus von Ammann Werner Steiner (1491), das prächtige Rathaus (1505-1509), das monumentale Spital (nach 1511) und das Kornhaus (1530). Die Kapuziner, deren Kloster als einziges innerhalb der Stadtmauern errichtet wurde, kamen 1595 nach Zug. Das Kapuzinerinnenkloster Maria Opferung neben der Pfarrkirche St. Michael wurde ab 1608 gebaut. Es ging aus einer ab dem 14. Jahrhundert nachweisbaren Beginengemeinschaft hervor, die Ende des 15. Jahrhunderts die Regel der Franziskaner-Terziarinnen angenommen hatte.
Zug dürfte schon in vorstädtischer Zeit Marktort und Verladeplatz für den Transport über den See gewesen sein. Die Annahme, die Stadtgründung hänge mit dem Handel über den Gotthard (Eröffnung der Schöllenen um 1200) zusammen, ist jedoch kaum haltbar. Ende des 13. Jahrhunderts wird die Stadt als völlig verarmt bezeichnet. Erst im frühen 14. Jahrhundert wurden erstmals Zölle erhoben. Der Erwerb der Vogteien im 15. Jahrhundert, deren Abgaben ihrerseits zur Äufnung des städtischen Haushalts beitrugen, und der Bauboom um 1500 deuten auf einen gewissen Wohlstand hin. Die ökonomische Bedeutung des landwirtschaftlichen Sektors wie auch die Abhängigkeit der Stadt von den ausländischen Pensionszahlungen in der frühen Neuzeit sind noch kaum untersucht. Die zentralen Faktoren in der städtischen Wirtschaft dürften der Wochenmarkt, die Jahrmärkte und die grosse Messe im Spätherbst sowie die ständigen Handelseinrichtungen wie Kaufhaus, Ankenwaage und Sust gewesen sein. Alle Durchgangsstrassen waren unter städtischer Kontrolle. Um 1400 lenkte die Bürgerschaft den Warenfluss vom alten Stad weg in die Stadt hinein und beanspruchte das Transportmonopol über den See. Zug wurde zum regionalen Marktzentrum, auf das die städtischen Vogteien durch Marktzwang ausgerichtet waren. Auf dieser Kundenbasis entwickelte sich ein breites Spektrum von Gewerbe- und Handwerksbetrieben. Vom 16. bis 18. Jahrhundert gedieh insbesondere das Kunsthandwerk (Goldschmiede, Uhrmacher, Maler, Glasmaler, Bildhauer und Zinngiesser). Die ältesten Zünfte entstanden um 1400, blieben aber politisch bedeutungslos. Die 1756 gegründete Seidenfirma Kolin war das einzige Handelsunternehmen von regionaler Ausstrahlung.
Die Ratsgeschlechter der Stadt Zug im 18. Jahrhundert
[…]
Um 1450 wohnten vielleicht 300 bis 400 Personen innerhalb der Stadtmauern. Ende des 18. Jahrhunderts dürften es innerhalb des erweiterten Mauerrings über 1000 gewesen sein. Auf dem ganzen Gemeindegebiet von Zug lebten 1798 rund 2500 Personen. Der Anteil der minderberechtigten Hintersassen und der bloss tolerierten Fremden ist nicht genau zu beziffern; mit Sicherheit aber stellten die Bürger die überwiegende Mehrheit. Der Stadtrechtsbezirk umfasste nicht bloss den Raum innerhalb der Mauern, sondern das ganze Gemeindegebiet; Bauernbürger vom Zugerberg oder von Oberwil hatten die gleichen Rechte wie die Städter. Dies und die ungebrochene Macht der Bürgerversammlung führten dazu, dass die Gesellschaft durchlässig und die Aufstiegsmöglichkeiten bzw. die Chancen zur Teilhabe am Regiment bis zum Ende des Ancien Régime intakt blieben. Zudem konnte pro Bürgergeschlecht höchstens ein Mitglied in den städtischen Rat gewählt werden. Die Abschliessung eines engeren Zirkels innerhalb der Bürgerschaft war so nicht möglich. Einzelne Familien wie die Zurlauben, Kolin, Landtwing oder Brandenberg pflegten jedoch auf der Basis von Rentenvermögen, Pensionen, Soldunternehmertum und Offiziersstellen in fremden Diensten einen durchaus patrizischen Lebensstil. Insbesondere die Zurlauben nahmen vom späten 16. Jahrhundert bis 1729 eine dominierende Stellung ein (Harten- und Lindenhandel). Die Schichtung der städtischen Gesellschaft ist kaum erforscht. Innerhalb der gleichberechtigten Bürgerschaft war aber die Bandbreite zwischen reich und bettelarm gross. Entsprechend differierten auch die Lebensweisen.
1670 brachte der fremde Konvertit Jakob Ammon den Buchdruck nach Zug. Die ersten Hinweise auf eine Schule datieren aus dem Mittelalter. Im Zuge der katholischen Reform wurde die Lateinschule im 17. Jahrhundert zu einem Gymnasium ausgebaut. Den Mädchenunterricht der Grundschule übernahmen 1657 die Schwestern des Klosters Maria Opferung. Das grösste Fest in Zug war der Tag des Stadtpatrons, des heiligen Oswald, am 5. August. Aus Zug stammte Johann Caspar Weissenbach, der bedeutendste barocke Lyriker und Dramatiker der katholischen Schweiz. Zug pflegte eine Theatertradition mit grossen Freilichtspielen als Höhepunkte. 1782-1783 wurde über der Stadtmetzg das erste ständige Theaterlokal eingerichtet.
Politische Organisation im 19. und 20. Jahrhundert
Autorin/Autor:
Renato Morosoli
In der Helvetischen Revolution gab die Stadt ihre Vogteien am 11. Februar 1798 frei. Sie behielt sich aber Eigentumsrechte vor, was im 19. Jahrhundert zu langwierigen Ablösungskonflikten führte. Die städtischen Zehnten wurden bis 1816 ausgekauft, die letzte Pfarrkollatur (Cham) erst 1872. Im Juni 1798 wurde Zug Hauptort des gleichnamigen Distrikts im Kanton Waldstätten, im Mai 1799 anstelle von Schwyz Hauptort des ganzen Kantons, da sich die Stadt im Hirthemmlikrieg der Helvetischen Republik gegenüber loyal verhalten hatte.
Die Mediationsverfassung von 1803 stellte die vorrevolutionäre Gemeindeorganisation im Wesentlichen wieder her. Damit wurde die 1798 separierte Bürgergemeinde, die während ihrer kurzen Existenz einen heftigen Allmendnutzungskonflikt zwischen Weideland- und Pflanzlandinteressen zu bewältigen hatte, wieder mit der politischen Gemeinde vereinigt. An deren Spitze stand der auf elf Mitglieder verkleinerte Stadtrat, der jährlich gewählt wurde. Zur Gemeindeversammlung waren ausschliesslich Ortsbürger zugelassen.
Die schon 1848 beschlossene Abtrennung der Korporation bzw. der Allmendgenossenschaft von der politischen Gemeinde war erst 1874 vollzogen. Die früheren Beisassen setzten ihre Zugehörigkeit zur Korporation 1867 auf dem Prozessweg durch. Ebenfalls 1874 wurde die politische Gemeinde, in der die allein stimmberechtigten Bürger nur noch gut die Hälfte der Einwohner ausmachten, in eine Einwohner-, eine Bürger- und eine katholische Kirchgemeinde aufgeteilt. Der diesbezügliche Ausscheidungsvertrag von 1877 sprach der für Polizei, Feuerwehr, Schule und öffentliches Bauwesen zuständigen Einwohnergemeinde entsprechende Güter zu. Das Rathaus, die Stadtkanzlei und das Stadtarchiv blieben bei der Bürgergemeinde, durften aber von der Einwohnergemeinde mitgenutzt werden. Die für die Bürgerrechtserteilung und das Sozial- und Vormundschaftswesen der Ortsbürger zuständige Bürgergemeinde behielt auch das 1857 eröffnete Spital, das erste im Kanton. 1981 wurde dieses vom Kanton übernommen.
Stadtentwicklung von Zug 1850-2000
[…]
Schon in der ersten Stadtratswahl von 1874 fiel einer der nunmehr fünf Sitze an die neu stimmberechtigten Niedergelassenen. 1883 wurde erstmals ein Nichtkantonsbürger Stadtrat. Für die Liberalen war Zug die wichtigste Basis im konservativ dominierten Kanton. 1880-1894 gab es nur liberale Stadträte. Danach erhielten die Konservativen durch das neue Proporzwahlrecht eine angemessene Vertretung. 1918-1982 waren sie sogar die stärkste Partei, während die Freisinnigen auch durch das Aufkommen der Sozialdemokraten geschwächt wurden. Die Sozialdemokratische Partei (SP) errang 1918 ihren ersten Sitz. 1927-1974 blieb die parteipolitische Zusammensetzung des Stadtrats unverändert (2 Katholisch-Konservative bzw. Mitglieder der Christlichdemokratischen Volkspartei, 2 Freisinnige, 1 Sozialdemokrat). 1963 ersetzte ein 40-köpfiges Parlament, der Grosse Gemeinderat, die Gemeindeversammlung. Um diese Zeit begannen sich die lange stabil gebliebenen politischen Verhältnisse rasch zu verändern. Neue Parteien gewannen an Bedeutung. Während sich der Landesring der Unabhängigen (LdU) und die Nationale Aktion gegen Überfremdung von Volk und Heimat (NA) nicht lange hielten, sind die auf die Sozialistische Arbeiterpartei (SAP) zurückgehenden Alternativen seit 1983 im Parlament vertreten und seit den Wahlen 2002 stärker als die SP, die 1994 erstmals das Amt des Stadtpräsidenten eroberte. Auf der rechten Seite wuchs ab 1994 die Schweizerische Volkspartei (SVP). Die einst dominierende Christlichdemokratische Volkspartei (CVP) wurde auch durch die Abspaltung der Christlichsozialen 1998 geschwächt.
Stadtentwicklung, Wirtschaft und Gesellschaft im 19. und 20. Jahrhundert
Bevölkerung, Stadtentwicklung und Verkehr
Autorin/Autor:
Renato Morosoli
Gemäss der ersten detaillierten Volkszählung von 1817 lebten von den 2809 Einwohnern, die ein Fünftel der Kantonsbevölkerung ausmachten, 45% innerhalb des spätmittelalterlichen Mauerrings. Weitere 13% wohnten in der Vorstadt, 5% im Weiler Oberwil südlich von Zug und die übrigen 37% auf Einzelhöfen am Zugerberg und in der Ebene der Lorze. Die Entfestigung ab 1835, die 1879 mit der Schleifung des Ägeritors endete – wobei vier der sechs Rundtürme stehen gelassen wurden –, sowie der Neu- und Ausbau der Ausfallstrassen gaben der Stadtentwicklung neue Impulse. Von 1837 an wurden rund um den Platz vor dem 1873 abgetragenen Baarertor, dem späteren Postplatz, repräsentative Gebäude errichtet, nämlich das Hotel Bellevue mit dem daran angebauten Stadttheater (1841-1842, beide 1912 abgebrochen) und das Regierungsgebäude (1869-1873). Hier entstand das neue Zentrum der Stadt, die aus topografischen Gründen vor allem Richtung Norden wuchs. Wichtig wurde auch die 1864 eröffnete Linie der Nordostbahn zwischen Zürich und Luzern. Der Bahnhof Zug lag ausserhalb der Stadt nordwestlich des Siedlungskerns und wertete die Vorstadt am See auf. Die Absicht, Zug als Tourismusort zu positionieren, führte ab 1873 zum Bau einer grosszügigen Quaianlage. Wegen der zusätzlichen Belastung durch die Aufschüttungen brach am 5. Juli 1887 das Ufer bei der Vorstadt ein. Zwei Häuserzeilen rutschten in den See, elf Menschen starben. Die Vorstadtkatastrophe erzwang eine neue Siedlungsplanung, da nun am Seeufer ein Bauverbot galt. Noch im selben Jahr wurde deshalb der dem Baureglement von 1882 unterstellte Stadtrayon erheblich erweitert.
Im späten 19. Jahrhundert wurden zum Teil unter Federführung der 1878 gegründeten Wasserwerke Zug städtische Infrastrukturen bereitgestellt: Ab 1878 entstanden die Wasserversorgung, die Kanalisation, das Gaswerk und die Gasbeleuchtung, ab 1891 das Telefonnetz und die Elektrizitätsversorgung. 1897 wurde die Eisenbahnlinie von Zürich durch das Sihltal und weiter Richtung Gotthard eröffnet. Die Strecke führt bis heute teilweise auf einem Damm mitten durch die Stadt. Sie erforderte den Bau eines neuen, weiter im Norden liegenden Bahnhofs, der zum Zentrum des öffentlichen Lokalverkehrs wurde (1904-1913 Busbetrieb, 1907 bis in die 1950er Jahre Strassenbahn, seit 1953 wieder Busbetrieb, seit 2004 zudem Stadtbahn). Die Folge war ein starkes Siedlungswachstum in der Neustadt zwischen Bahnhof- und Postplatz. Parallel dazu nahm die Bevölkerung zwischen 1888 und 1910 um 58% zu. Bis Mitte des 20. Jahrhunderts dehnte sich die bewohnte Fläche nur noch moderat aus, unter anderem durch Siedlungen, die im Westen ausserhalb des Stadtrayons von 1887 dem Gartenstadtkonzept folgten. In den 1950er Jahren begann ein enormer, mit Unterbrüchen bis in die Gegenwart anhaltender Bauboom, der erst seit 1975 durch eine Ortsplanung begleitet wird. Die Bausubstanz des 19. und frühen 20. Jahrhunderts in der Neustadt wurde binnen weniger Jahrzehnte fast gänzlich ersetzt. Speziell der Bereich nördlich des Postplatzes veränderte sich durch Verdichtung und Blockrandbebauungen zur City, in der Geschäfte und Büros den Wohnraum verdrängten. Eine erste Phase des Hochhausbaus endete in den späten 1960er Jahren, eine zweite Phase mit jetzt erheblich grösseren Bauten setzte im 21. Jahrhundert ein. Grossüberbauungen wie das Metalli-Zentrum (ab 1987) und der Neubau des Bahnhofs (2003) verschoben das Stadtzentrum weiter nach Norden. Auf die 1920er Jahre zurückgehende Pläne für eine Umfahrung des alten Stadtzentrums scheiterten. Ausserhalb der Stadt wurden grosse Wohnsiedlungen erstellt, zum Beispiel in Oberwil und auf der bisher kaum überbauten Herti-Allmend. Dort entstand vorwiegend auf Korporationsland ein Wohnquartier mit Sportanlagen und eigener Infrastruktur, das mittlerweile den grössten Stadtteil darstellt.
Nach einem Bevölkerungszuwachs von 37% in den 1950er Jahren wohnten 1960 38% der Kantonsbevölkerung in der Stadt. In den 1970er und 1980er Jahren stagnierte die Einwohnerzahl, um dann wieder zuzunehmen. 2010 wohnte knapp ein Viertel der Kantonsbevölkerung in Zug.
Ansicht der Stadt Zug von Westen, aufgenommen während eines Gleitschirmflugs am 8. Mai 2013 (Fotografie Andreas Busslinger).[…]
Wirtschaft und Gesellschaft
Autorin/Autor:
Renato Morosoli
Im 19. und 20. Jahrhundert baute Zug seine Stellung als Wirtschafts- und Verkehrszentrum des Kantons aus, wobei es abgesehen von einer kleinen, 1850 gegründeten Weberei erst spät, dann aber rasch und stark industrialisiert wurde. 1850 arbeiteten etwa 44% der männlichen Erwerbstätigen in Handwerk und Gewerbe, 37% in der Landwirtschaft. Mässigen Erfolg hatten die 1852 mit der Dampfschifffahrt auf dem Zugersee einsetzenden Bemühungen, Zug zum Tourismusort zu machen. 1854 wurde das erste Kurhaus auf dem Zugerberg eröffnet, der 1907 mit der Zugerbergbahn erschlossen wurde. 1905 beschäftigte das Gastgewerbe gut 8% aller Erwerbstätigen.
Der Anschluss ans Bahnnetz 1864 (Zürich-Luzern) und 1897 (Zürich-Gotthard) verbesserte die Verkehrslage erheblich. Der Aufbau der Druckwasser- und der Elektrizitätsversorgung in der Stadt behob den Standortnachteil mangelnder Wasserkraft. Die Industrialisierung ab 1880 erfolgte vor allem in der Umgebung des Bahnhofs. 1880 wurde die Metallwarenfabrik Zug gegründet, 1896 das Elektrotechnische Institut Theiler & Co., der spätere Weltkonzern Landis & Gyr (ab 1928 neben dem Bahnhof), 1897 die Untermühle Zug (bis 1929), 1898 die Schweizerische Glühlampenfabrik (bis 1925), 1900 die Kistenfabrik Zug (bis 1995) und 1913 die Verzinkerei Zug, die spätere V-Zug AG (Metallwaren Zug). 1905 arbeiteten 58% der Beschäftigten im industriell-gewerblichen Sektor, davon fast zwei Fünftel im Baugewerbe und mehr als ein Viertel im Metall- und Maschinenbau. Nur noch 15% aller Beschäftigten waren in der Landwirtschaft tätig, 27% im Dienstleistungsbereich. 1910 war schon fast jede zehnte Arbeitskraft ein Zupendler. Der Bedarf wurde zum Teil auch mit Fremdarbeitern (v.a. aus Italien) gedeckt, wodurch der Ausländeranteil auf 16% anstieg. Die in Zug konzentrierte Metallindustrie und der Apparatebau litten wegen ihrer Exportabhängigkeit stark unter der Weltwirtschaftskrise, während das Baugewerbe von Notstandsarbeiten profitierte. 1932 entliess die Landis & Gyr, mit über 2000 Beschäftigten der grösste Betrieb im Kanton, einen Fünftel der Belegschaft. In der Metallwarenfabrik und der Verzinkerei kam es 1922 bzw. 1931-1932 wegen Lohnabbaus zu langen Streiks.
Seit den späten 1950er Jahren zogen die schon 1921 und 1930 vom Kanton beschlossenen Steueranreize und andere Standortvorteile ausländische Firmen an, vor allem Holding-, Domizil- und Gemischte Gesellschaften. Zwischen 1960 und 1975 verzehnfachte sich die Zahl der Aktiengesellschaften auf 5724 (91% aller Aktiengesellschaften im Kanton). 2010 waren es fast 10'000. Der Anteil des Dienstleistungsbereichs an der wachsenden Beschäftigtenzahl schwoll zwischen 1955 und 2008 von 26% auf 81% an. Zug wurde zu einem der global wichtigen Standorte für den Handel mit Rohstoffen wie Öl, Metallen und Agrarprodukten (z.B. Xstrata, Nordstream) und für Konzernsitze (z.B. Amgen International AG, Siemens Building Technologies Group). 1955 stellten Industrie und Gewerbe 72% der knapp 10'000 Beschäftigten, 2008 noch 19% von 31'800. Parallel zur Wirtschaftsentwicklung wuchs der ausländische Bevölkerungsanteil von 8% 1950 auf fast 30% 2010. Die oft hochqualifizierten Zuwanderer stammten jetzt aus über 120 Staaten. Um 1980 gab es erstmals mehr Zupendler als in der Stadt wohnhafte Erwerbstätige. Seit etwa 2000 ist die Beschäftigtenzahl grösser als die Wohnbevölkerung. Mit diesem Strukturwandel verbunden war ein enormes Wohlstandswachstum. Zwischen der Mitte und dem Ende des 20. Jahrhunderts stieg das steuerbare Pro-Kopf-Einkommen auf das 25-Fache, das Pro-Kopf-Vermögen auf das 33-Fache.
Religion, Bildung und Kultur
Autorin/Autor:
Renato Morosoli
1898-1902 ersetzte die katholische Kirchgemeinde nach langer Debatte die spätmittelalterliche Pfarrkirche St. Michael durch einen Neubau. 1944, 1956 und 1971 entstanden die drei Pfarreien Guthirt, Oberwil und St. Johannes. Die Kapuziner verliessen ihr Kloster 1997. Für die wachsende reformierte Bevölkerung (1910 15%) baute der Protestantenverein der Stadt Zug 1904-1906 in der Neustadt die zweite reformierte Kirche im Kanton. Mitte des 20. Jahrhunderts erreichte der Anteil der Reformierten mit knapp einem Viertel den Höchststand (2010 15%). Die katholische Mehrheit fiel 2010 erstmals knapp unter die 50%-Marke. Der Anteil der Konfessionslosen verfünffachte sich seit 1990 auf über 21%.
Während der Helvetik reformierte die Munizipalität unter Mitwirkung des Klerus die Knabenschule samt Gymnasium sowie die Mädchenschule im Kapuzinerinnenkloster Maria Opferung. Gleichzeitig gründeten die Schwestern ein Töchterpensionat von überregionaler Ausstrahlung, das bis 2003 bestand. Die Schulreform von 1800 hatte grossen Einfluss auf die kantonale Schulpolitik der Mediationszeit. Auch die 1830 eingerichtete Zeichenschule für Handwerker war als Vorläuferin der 1940 entstandenen kantonalen Gewerbeschule pionierhaft. 1861 wurde das städtische Gymnasium durch eine vom Kanton geführte Industrieschule erweitert. 1920 übernahm der Kanton das Gymnasium. Die städtische Musikschule ging aus der 1858 gegründeten Kadettenmusik und älteren kirchenmusikalischen Aktivitäten hervor und wirkte über den Kanton hinaus als Vorbild. Das 1880 geschaffene katholische Lehrerseminar St. Michael wird seit 2004 als Pädagogische Hochschule weitergeführt. Mehrere Privatschulen, darunter das 1926 gegründete Institut Montana auf dem Zugerberg, richten sich auf ein internationales Publikum aus.
Die 1808 gegründete Theater- und Musikgesellschaft wurde mit dem 1843 eröffneten Stadttheater und dem 1907-1909 erbauten Theater-Casino (1980-1981 erweitert) zu einer wichtigen Kulturinstitution, ebenso die 1836 gegründete Stadtbibliothek (seit 1941 auch Kantonsbibliothek) und das 1977 eröffnete Kunsthaus mit seiner bedeutenden Sammlung der Wiener Moderne. Der Stierenmarkt (seit 1897) und die Zuger Messe (seit 1962) sind auch gesellschaftlich wichtige Anlässe. Stark in der Bevölkerung verankert ist der 1967 gegründete Eishockeyclub EVZ, der 1998 Schweizermeister wurde. Eine kulinarische Spezialität ist die 1915 von dem aus Herisau zugezogenen Zürcher Heinrich Höhn kreierte Zuger Kirschtorte. Die internationale Orientierung der Wirtschaft bereicherte das kulturelle Leben; dieses konnte aber mit zahlreichen Vereinen, einer regen Musik- und Kleintheaterszene und einem lebendigen Brauchtum (z.B. Chröpfelimeh, Gret Schäll) zugleich seine lokale Eigenständigkeit wahren.
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