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Torny-le-Grand

Ehemalige politische Gemeinde des Kantons Freiburg, Glanebezirk, im Vallon de l'Arbogne. Seit 2004 mit Middes Teil der politischen Gemeinde Torny. 765/766 Taurniaco superiore, deutsch früher Grosstorny. 1811 198 Einwohner; 1850 283; 1900 344; 1950 308; 1970 254; 2000 327.

Hallstattzeitliche Gräber und Grabhügel sowie römische Ziegel. 766 erhielt die Abtei Saint-Maurice Rechte und Güter in Torny-le-Grand. 929 übergab sie diese Turimbert, der vermutlich Graf im Königreich Burgund war, zur Nutzniessung. Ab dem 12. Jahrhundert ist ein Geschlecht Torny bezeugt. Die Herrschaft, die bis 1360 den Savoyern unterstand, gelangte an verschiedene Besitzer, darunter 1602-1798 die Familie de Diesbach. Ab 1536 gehörte Torny-le-Grand zur Landvogtei Romont, ab 1798 zum Distrikt Payerne, ab 1803 zum Bezirk Romont, ab 1815 zum Bezirk Montagny und 1830-1848 zum Bezirk Dompierre. Torny-le-Grand war nach Torny-Pittet kirchgenössig und wurde 1630 eine selbstständige Pfarrei. Im 15. Jahrhundert wird eine Kapelle St. Niklaus erwähnt. 1698 wurde die Pfarreikirche St. Niklaus geweiht, 1754-1755 neu errichtet; in ihr steht das Kenotaph des Prinzen Fridéric de Diesbach. Das 1730-1745 von den Diesbach-Torny erbaute Schloss beherbergte 1904-1974 die Schwestern vom Heiligen Kreuz von Chavanod, die dort ihr Noviziat hatten, und später eine Mädchenschule. In Torny-le-Grand wurde 1965-1966 eine der sechs Bloodhound Boden-Luft-Lenkwaffenstellungen der Schweizer Armee errichtet; 1999 wurde die Stellung abgebaut. Das auf Viehzucht sowie Getreide- und Futteranbau ausgerichtete Dorf bewahrte seinen ländlichen Charakter.

Quellen und Literatur

  • Y. Longchamp, Commune Torny-le-Grand, 1988
  • E. Castellari Zahir, «Un château menacé d'asphyxie», in Patrimoine fribourgeois 1, 1992, 47-52
  • HS VIII/2, 496-499, 656
  • G. Brodard, «Le monument funéraire de Jean-Frideric de Diesbach à Torny-le-Grand», in Patrimoine fribourgeois 19, 2010, 5-9

Zitiervorschlag

Marianne Rolle: "Torny-le-Grand", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 08.02.2012, übersetzt aus dem Französischen. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/000880/2012-02-08/, konsultiert am 16.04.2024.