Ehemalige politische Gemeinde des Kantons Freiburg, Bezirk Greyerz, seit 2001 Teil der Gemeinde Marsens, im Tal der Sionge auf der linken Seite des Greyerzersees an der Durchgangsstrasse Bulle-Freiburg gelegen. 855 Wippedingus, deutsch früher Wippingen. 1850 207 Einwohner; 1900 265; 1950 265; 1980 208; 2000 251.
Kupferbeil aus dem Neolithikum, in La Palaz ein gallorömischer Gutshof (1.-3. Jahrhundert) mit Hypokausten sowie ein Gräberfeld mit 174 Gräbern aus dem 7. Jahrhundert. Bis 1224 unterstand Vuippens der Herrschaft Corbières, danach wurde es zum Zentrum einer eigenen Herrschaft. Die Schlösser und der befestigte Ort, der um die Mitte des 13. Jahrhunderts von Ulrich von Vuippens als eine von zehn Städten im Greyerzerland gegründet worden war, wurden 1349 im sogenannten Grüningenkrieg mit Berns Hilfe von Freiburg niedergebrannt. 1553 von Freiburg erworben, bildete Vuippens mit Everdes bis 1798 eine Vogtei. Das Schloss Boccard aus dem 16. Jahrhundert und das 1778 stark umgebaute ehemalige Landvogteischloss, die sich beide in Privatbesitz befinden, sind erhalten geblieben. Nach dem Chenaux-Handel (1781) behielten die Bürger von Vuippens ihre ehemaligen Rechte und traten nicht kollektiv in die Bürgerschaft von Freiburg über. Während der Revolution von 1798 erhob sich Vuippens gegen die Hauptstadt. In der Helvetischen Republik wurde die Gemeinde dem Bezirk Bulle zugeschlagen. Zu der ab Mitte des 9. Jahrhunderts (852/875) belegten Pfarrei gehörte bis 1861 auch Sorens. Die Kirche Saint-Sulpice wurde 1791 und 1862 neu erbaut. Mit Futtermittelanbau und Viehwirtschaft war das Dorf zu Beginn des 21. Jahrhunderts sowohl landwirtschaftlich geprägt wie auch Wohngemeinde. 1987 wurde eine Kläranlage für die Abwässer im Einzugsgebiet der Sionge erstellt. Mit der Eröffnung der Autobahn A12 1981 nahm die Bevölkerungszahl wieder etwas zu.