Ehemalige politische Gemeinde des Kantons Freiburg, Seebezirk, seit 2022 mit Clavaleyres und Galmiz Teil der Gemeinde Murten. Das Strassendorf liegt 6 km nordöstlich des Städtchens Murten an der Kantonsgrenze zu Bern. 1340 Champagnie, 1408 Gempenach, 1409 Gempernach; französisch Champagny. 1850 191 Einwohner; 1900 213; 1950 182; 2000 281; 2010 282; 2020 314; 2021 306.
Auf der Forstmatte fand man eines der ausgedehntesten Gräberfelder der frühen und mittleren Latènezeit im Kanton Freiburg. Es wurde im 19. Jahrhundert ohne archäologische Aufnahme bei der Ausbeutung einer Kiesgrube zerstört (Steinindustrie), wobei man die reichen Grabbeigaben, darunter bronzene Armbänder (Schmuck), Armringe aus Glas, Bronzefibeln und Waffen, den Museen von Bern und Murten übergab. Gempenach gehörte zur Herrschaft Murten und gelangte mit dieser 1475 an Freiburg und Bern. Nach der Helvetik wurde die Gemeinde 1803 endgültig dem Kanton Freiburg zugeteilt. Gempenach ist überwiegend reformiert und gehört zur bernisch-freiburgischen Kirchgemeinde Ferenbalm. Aus dem 19. Jahrhundert sind der Landgasthof Zum Kantonsschild, das alte Schulhaus und einige Bauernhäuser erhalten. Nach wie vor dominiert im Dorf die Landwirtschaft. Allerdings pendelten im Jahr 2000 rund zwei Drittel der Erwerbstätigen von Gempenach in den Kanton Bern.