Polit. Gem. SO, Bez. Lebern. Streusiedlung am Fuss der Weissensteinkette mit den Weilern Widlisbach, Oberrüttenen, Galmis, Falleren, Brüggmoos, Kreuzen und dem zur Stadt Solothurn hin orientierten Steingrubenquartier. 1474 Rüti, nach 1497 die rutinen. 1798 294 Einw.; 1850 502; 1900 770; 1950 1'286; 2000 1'410. Im MA unterstand das Gebiet von R. dem St. Ursenstift und gehörte ab dem 14. Jh., als die Stadt Solothurn die Kastvogtei über das Stift erlangte, zum Burgerziel, dem erweiterten Stadtgebiet Solothurns. Um 1500 wurden auf seinem Rodungsgebiet Einwanderer aus dem Aostatal angesiedelt. Im 16. und 17. Jh. liess sich das solothurn. Patriziat hier Herrenhöfe wie den Königs- und den Glutzenhof erbauen. 1720 wurde das Gebiet von R. der Vogtei Flumenthal zugeteilt und 1752 die Siedlungskerne zur heutigen Gem. R. vereinigt. Kirchlich wurden die Bewohner von R. zunächst von einem Kaplan in St. Niklaus betreut. Seit 1627 gehört R. mit Feldbrunnen und Riedholz zur damals neu geschaffenen Pfarrei St. Niklaus. Im 19. Jh. lag die Gem. mit Solothurn im Dauerstreit um die Waldnutzung; 1871 wurde der Konflikt durch bundesrätl. Vermittlung beigelegt. Die versch. Steinbrüche, in denen "Solothurner Marmor" abgebaut wurde, zogen zahlreiche Steinmetzen und Handwerker an (bis 300 Beschäftigte um 1870). Nach dem Niedergang des Steinhauergewerbes am Ende des 19. Jh. profitierte die Gem. vom Aufstieg der Uhrenindustrie in der Region, denn in R. siedelten sich drei Schraubenfabriken an. Im 20. Jh. wurde R. zur Wohngemeinde der Agglomeration Solothurn mit vielen Wegpendlern in den Industriegürtel um Solothurn und in die Dienstleistungsbetriebe der Stadt. 1979 wurde das kirchl. Zentrum mit angegliederten Alterswohnungen eingeweiht. Auf dem Gemeindegebiet liegt die Verenaschlucht mit der Einsiedelei Sankt Verena.
Quellen und Literatur
- R., 2003
Systematik
Politische Einheiten / Gemeinde |