Politische Gemeinde des Kantons Solothurn, Bezirk Thierstein, Haufendorf an der Strasse von Breitenbach nach Reigoldswil, mit Ruine Gilgenberg. 1152 Zolwilre. 1798 231 Einwohner; 1850 334; 1880 376; 1900 315; 1950 535; 2000 606.
Spätbronzezeitliche und spätrömische Siedlung auf der Portiflue, frühmittelalterliche Kistengräber in der Holle. Zullwil gehörte mit Fehren, Meltingen und Nunningen zur Herrschaft Gilgenberg und gelangte mit dieser 1527 durch Kauf an Solothurn. Bis 1798 gehörte das Dorf zur Vogtei Gilgenberg, die wegen ihrer Kleinheit Geissenvogtei genannt wurde. Zullwil war nach Bretzwil kirchgenössig, bildete aber nach der Reformation mit Nunningen die Pfarrei Oberkirch, dessen Kirchensatz das Basler Domkapitel 1530 an die Stadt Solothurn verkaufte. Im 19. Jahrhundert kam Heimindustrie ins Dorf, später eine Seidenbandfabrik; daneben wurde Gips und Mergel abgebaut sowie etwas Rebbau betrieben. Noch zu Beginn des 21. Jahrhunderts besass das Dorf wenig Industrie und Gewerbe, weshalb die Zahl der Wegpendler hoch war.