Polit. Gem. BL, Bez. Liestal, im Tafeljura, bestehend aus der langgestreckten Talsiedlung A. mit den Dorfteilen Ober-, Mittel- und Unterdorf, dem 1882 als polit. Gem. aufgehobenen Olsberg (BL) sowie Einzelhöfen. 1154 Arnolstorf. 1699 515 Einw.; 1774 523; 1850 837 (mit Olsberg); 1900 763; 1950 720; 2000 1'360. Archäolog. Funde in Eileten und Geispitz (Hallstattzeit), in Seiglisten und Rittersbühl (Antike) sowie im Schöffletenboden (Siedlungsfunde des 13./14. Jh.). Die im 12. Jh. erstmals erw. Kapelle zum Hl. Kreuz gehörte zur Pfarrei Kaiseraugst. 1529 übernahm Basel das Patronatsrecht und ersetzte 1594 die Kapelle durch eine ref. Kirche. Im 12. Jh. gehörte A. dem Kloster St. Alban in Basel. Im 13. Jh. war A. im geteilten Besitz der Frohburger bzw. Thiersteiner, die je ein Meieramt errichtet hatten. Um 1300 ging der frohburg. Anteil an das Haus Thierstein über, welches A. wegen finanzieller Probleme 1408 bzw. 1446 der Basler Fam. Bärenfels veräusserte. 1532 gelangte A. für 2'000 Gulden an Basel (Amt Farnsburg). 1798 kam das Dorf zum helvet. Distrikt Liestal, 1833 zum neu gegr. Kt. Basel-Landschaft. A. wurde von der Pest (u.a. 1593-94, 1610-11), einem Dorfbrand (1609) wie auch vom Dreissigjährigen Krieg heimgesucht. Im 18.-19. Jh. war die Bandweberei in bäuerl. Heimarbeit (1856 58 Bandstühle) verbreitet. 1957-82 fand eine Feldregulierung statt. A. hat seine vorwiegend agrar. Struktur ― früher mit Rebbau, heute v.a. Obstbau (Kirschen) ― behalten (1990 27% Arbeitsplätze im 1. Sektor), entwickelt sich jedoch auch zur Wohn- und Pendlergemeinde.
Quellen und Literatur
- F. Gschwind, Bevölkerungsentwicklung und Wirtschaftsstruktur der Landschaft Basel im 18. Jh., 1977
- M. Kunz, Die Feldregulierung A., 1982
- Tatort Vergangenheit, hg. von J. Ewald, J. Tauber, 1998
- M. Hediger-Bürcher, «Olsberg ― Dorf in zwei Kt.», in Rheinfelder Njbl. 55, 1999, 29-35
- Heyer, Hans-Rudolf: Der Bezirk Liestal, 1974, S. 5-24 (Die Kunstdenkmäler des Kantons Basel-Landschaft, 2).
Systematik
Politische Einheiten / Gemeinde |