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Wintersingen

Politische Gemeinde des Kantons Basel-Landschaft, Bezirk Sissach. Das Strassendorf entlang des Wintersingerbachs liegt in einer von diesem gebildeten Talmulde nördlich des Kienbergs. Das ehemalige Klösterchen Iglingen mit einer gotischen Kapelle aus dem 12. Jahrhundert kam 1894 zu Magden. Vor 1213 vvintersingin. 1497 71 Einwohner; 1699 343; 1743 434; 1798 424; 1850 575; 1900 567; 1950 492; 2000 588.

Spuren eines römischen Gutshofs auf dem Breitfeld. Im 14. Jahrhundert lagen alle Rechte in Wintersingen bei den Grafen von Thierstein. Als Teil der Herrschaft Farnsburg gelangte Wintersingen 1461 an die Stadt Basel. Es gehörte zum Farnsburgeramt, in der Helvetik zum Distrikt Gelterkinden und ab 1814 zum Bezirk Liestal. Seit 1832 ist es Teil des Bezirks Sissach. Mit Nusshof bildet Wintersingen eine reformierte Kirchgemeinde. Das Patronatsrecht hatte 1196 das Basler Stift St. Leonhard inne, 1313-1821 das Deutschordenshaus in Beuggen. Im Oberdorf von Wintersingen befinden sich die im 17. Jahrhundert erweiterte Winkelhakenkirche, die auf einen Bau aus dem 8. Jahrhundert zurückgeht, und das stattliche Pfarrhaus am Dorfplatz. Der ehemalige Meierhof steht im Mitteldorf, eine Mühle im Unterdorf, am Dorfrand eine ehemalige Sägerei. Ferner bestehen seit dem 18. Jahrhundert Einzelhöfe. Im Rebbauerndorf mit Seidenbandweberei (ab dem 18. Jahrhundert) wurde nach 1945 der Südhang ausserhalb des historischen Ortskerns überbaut.

Quellen und Literatur

  • Kdm BL 3, 1986, 382-402
  • G. Rudin, 800 Jahre Wintersingen, 1996

Zitiervorschlag

Brigitte Frei-Heitz: "Wintersingen", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 05.11.2013. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/001241/2013-11-05/, konsultiert am 28.03.2024.