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Wittinsburg

Politische Gemeinde des Kantons Basel-Landschaft, Bezirk Sissach, im Tafeljura am Osthang oberhalb von Rümlingen, zwischen Diegter- und Homburgertal gelegen. 1353 Wittersperg. 1680 127 Einwohner; 1798 181; 1850 245; 1900 241; 1950 217; 1960 197; 2000 335.

Spuren einer steinzeitlichen Besiedlung auf Barmenrain, römische Münze. Wittinsburg gelangte als Teil der Herrschaft Homburg 1305 an den Bischof von Basel und 1400 an die Stadt Basel. Seit 1814 gehört es zum Bezirk Sissach. Kirchlich war Wittinsburg zunächst nach Sissach, seit der Gründung der Pfarrei Rümlingen 1501 dorthin pfarrgenössig. Die wahrscheinlich im 15. Jahrhundert erbaute Kapelle St. Martin wurde nach der Reformation aufgegeben. Im Mittelalter wurde in Wittinsburg in bedeutenden Steingruben Tenniker Muschelagglomerat für Mühlsteine, Türstürze und Fenster abgebaut. Vom 18. Jahrhundert bis in die 1920er Jahre dominierten Landwirtschaft und Seidenbandweberei (1754 7 Bandstühle; 1786 26; 1856 36; 1908 52). Inzwischen ist Wittinsburg eine Wohngemeinde, in der der 2. Sektor 46% der Arbeitsplätze stellt (2005).

Quellen und Literatur

  • J. Nussbaumer, Die Lebensverhältnisse der Bauernfam. im Homburgertal, 1963
  • R. Marti, Zwischen Römerzeit und MA, 2 Bde., 2000
  • B. Wiggenhauser, Von Esche bis Zinwigen, 2006
Von der Redaktion ergänzt
  • Heyer, Hans-Rudolf: Der Bezirk Sissach, 1986, S. 403-406 (Die Kunstdenkmäler des Kantons Basel-Landschaft, 3). 

Zitiervorschlag

Philippe Hofmann: "Wittinsburg", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 21.05.2012. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/001242/2012-05-21/, konsultiert am 28.03.2024.