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Ramsen

Polit. Gem. SH, Bez. Stein. Bauerndorf in der östl. Exklave des Kt. Schaffhausen, mit Weiler und Höfen wie z.B. Bibermühle, Hofenacker und Wiesholz. 846 Rammesheim. 1653 273 Einw.; 1798 494; 1850 1'022; 1900 1'209; 1950 1'103; 2000 1'283. Vermutlich alemann. Gründung Anfang des 5. Jh. Im MA verfügten versch. Adlige sowie die umliegenden Klöster Allerheiligen, Reichenau, St. Georgen und St. Agnes über Grundbesitz in R. 1539 erwarb Stein am Rhein die niedere Gerichtsbarkeit; damit gelangte R. in den Machtbereich der Eidgenossenschaft. 1770 ging die Landeshoheit durch einen Staatsvertrag mit Österreich an Zürich. Mehrfach wurde R. in europ. Kriegen geplündert und zerstört. 1798 erfolgte der Anschluss an den Kt. Schaffhausen. Eine Kirche unter dem Patrozinium von Nikolaus und Agatha wird 1275 erstmals erwähnt, bestand aber zweifellos schon viel früher. 1795-96 wurde die Kirche abgerissen und eine neue erstellt, die 1928-29 einen grossen Umbau erfuhr und heute unter dem Patrozinium von Peter und Paul steht. R. ist die einzige mehrheitlich kath. Gemeinde im Kanton, die konfessionellen Verhältnisse wurden 1838 vertraglich geregelt. Ein Jahr darauf baute die ref. Kirchgemeinde ihr von 1792 stammendes Bethaus zur heute noch bestehenden Kirche aus. Durch die Eisenbahnstrecke Etzwilen-Singen ist R. seit 1875 verkehrstechnisch erschlossen. An der Durchgangsstrasse nach Singen befindet sich ein Zollamt, weshalb auch mehrere Transportfirmen in der Gem. angesiedelt sind. Seit 1976 ist R. Standortgemeinde der binationalen Gemeinschaftskläranlage Bibertal-Hegau.

Quellen und Literatur

  • Kdm SH 2, 1958, 341-352
  • Schaffhauser Mgz. 3, 1984
  • R., 1996
Weblinks
Normdateien
GND

Zitiervorschlag

Matthias Wipf: "Ramsen", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 30.07.2015. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/001287/2015-07-30/, konsultiert am 26.03.2025.