Polit. Gem. SG, Region Sarganserland. Die abseits grösserer Transitwege, auf dem Schwemmkegel des Dorfbachs bei dessen Einmündung in die Rheinebene gelegene Gem. umfasst die Orts- und Kirchgemeinden Vilters und Wangs; sie erstreckt sich bis zu den Grauen Hörnern (Pizol). 1996 wurde der Gemeindename von Vilters in V. geändert. Um 843 Filtris. 1850 1'659 Einw.; 1900 1'720; 1950 2'205; 2000 3'891.
Der Burghügel Severgall oberhalb von V. weist Funde aus der Jungsteinzeit (Streitaxt, 4. Jt. v.Chr.), der frühen und späten Bronzezeit, der Spätlatène- sowie der Römerzeit (Münzen, Fibeln, 1.-4. Jh.) auf. Im churrät. Reichsgutsurbar um 840 erscheint der Ort als Pfäferser Klosterbesitz. Zunächst gehörte Vilters kirchlich zu Mels. Der Zehnt ging bis zum Loskauf durch die Gem. (1563) an die Abtei Pfäfers. 1487 wurde der Ort zur Pfarrei. Im SpätMA kam es im Tobel Valeis mehrfach zu Marchenstreitigkeiten mit dem Nachbardorf Wangs. Die Pfarrkirche St. Medard wurde vom Kollator, der Abtei Pfäfers, 1785 neu gebaut. 1816 wurde Vilters mit Wangs zu einer Gem. vereinigt, nachdem beide ab 1803 zunächst zur polit. Gem. Ragaz gehört hatten. Ein Brand zerstörte 1800 das Dorf mit Ausnahme der Kirche, des Pfarrhauses und der Mühle, ein weiterer Brand wütete 1909. Wiederholt waren die Rheinebene und das Dorf von Überschwemmungen betroffen, so 1764 und 1840. Die Bauern nutzten die Alpen und die Rheinebene (Allmenden Baschär und Rheinau) als Weidegebiete. In der Neuzeit gewann der Ackerbau in Dorfnähe und in Rheinau an Bedeutung. Die wirtschaftl. Verhältnisse besserten sich nach der Korrektion der im Vilterser Gebiet entspringenden Saar 1865-76. Später wurde auch der Vilterser Bach verbaut. Die 1928 gegr. Firma Elco (Looser) & Co. (Öl- und Gasfeuerungen) stellte bald einen wichtigen ökonom. Faktor im Dorf dar. 1950-2011 bestand die private Knabensekundarschule Sonnenberg. Im Jahr 2000 erfolgte die Zusammenlegung der Primarschulgemeinde von Vilters und Wangs sowie der Oberstufenschulgemeinde V. zur Schulgemeinde V.