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Almens

Ehemalige politische Gemeinde des Kantons Graubünden, Kreis Domleschg, Bezirk Hinterrhein, bildet seit 2015 mit Paspels, Pratval, Rodels und Tomils die neue Gemeinde Domleschg. Haufendorf auf wenig erhöhter Terrasse rechts des Hinterrheins, mit Mulegns. erste Hälfte 9. Jahrhundert de Lemenne, romanisch Almen. 1803 201 Einwohner (mit Pratval, bis 1845); 1850 226; 1900 217; 1950 252; 1970 133; 2000 217.

926 schenkte König Heinrich I. Almens dem Bischof von Chur, der unter anderem von hier aus seine Territorialhoheit im innern Domleschg ausbaute. Die Reste eines Wohnturms stammen wohl vom Sitz des bischöflichen Meiers. Nach 1200 kamen Teile des Grosshofs Almens (intensive Schafwirtschaft und Rebbau) zum Kloster Churwalden. Die Walsersiedlung Schall oberhalb von Almens soll im 17. Jahrhundert verlassen worden sein. 1694 baute der Bischof im paritätischen Almens (Reformation ab 1592) gegen Überlassung der bestehenden Kirche St. Andreas (Pfarrei 1410 erwähnt) den Protestanten ein Gotteshaus. Die letzten bischöflichen Herrschaftsrechte wurden 1709 ausgekauft. Bis 1851 war Almens Nachbarschaft der Gerichtsgemeinde Fürstenau. Das milde Klima ermöglichte neben Ackerbau und Viehwirtschaft ausgedehnten Obstbau. 1909 wurde der Fahrweg zur Talstrasse ausgebaut. 1990 zählten neun der 22 Arbeitsplätze in Almens zum 1. Sektor. Durch die Bevölkerungszunahme nach 1970 erhöhte sich die Zahl der Wegpendler (1990 71%). Der romanische Sprachanteil lag 1920 bei 44%, 1980 bei 10%. Zu Beginn des 21. Jahrhunderts war Almens Landsgemeindeort des Kreises.

Quellen und Literatur

  • Kdm GR 3, 1940 (19752), 83-94
  • Gem. GR
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Zitiervorschlag

Jürg Simonett: "Almens", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 02.12.2016. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/001471/2016-12-02/, konsultiert am 13.04.2024.