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Trans

Ehemalige politische Gemeinde des Kantons Graubünden, Kreis Domleschg, Bezirk Hinterrhein, bildete 2009-2014 mit Feldis/Veulden, Scheid und Tumegl/Tomils die Gemeinde Tomils und ist seit 2015 Teil der neuen Gemeinde Domleschg. Haufendorf auf einer Terrasse (1473 m) am Osthang des Hinterrheintals. Mitte des 12. Jahrhunderts Hof ad Tranne, romanisch Tràn. 1803 84 Einwohner; 1850 104; 1900 56; 1950 61; 2000 69.

Der 1208 erwähnte Hof lieferte Korn an das Kloster Churwalden. Die Transer waren zum Teil altfreie romanische Bauern. Kirchlich (Kirche St. Peter und Paul, erwähnt 1508) wurde Trans von Tomils, die reformierte Gemeinde von Almens aus betreut. Bis zum Verschwinden der katholischen Minderheit Anfang des 18. Jahrhunderts gab es heftige konfessionelle Auseinandersetzungen (sogenannter Transer Handel). Der Auskauf der Herrschaftsrechte erfolgte 1527. 1596 nahmen die Ausserdomleschger Dörfer die Ausscheidung ihres jeweiligen Gemeindebanns vor. Bis 1851 war Trans eine Nachbarschaft der Gerichtsgemeinde Ortenstein, ab 1788 bildete es mit Scheid und Feldis/Veulden das Halbgericht "im Berg". Viehwirtschaft und Ackerbau waren noch zu Beginn des 21. Jahrhunderts die wichtigsten Erwerbsquellen. 1918-1922 wurde die Fahrstrasse ins Tal gebaut. Der Brand von 1944 zerstörte einen Grossteil des Dorfes, das mit zahlreichen verstreuten Höfen wieder aufgebaut wurde. Die Güterzusammenlegung erfolgte 1945-1947. 2000 waren noch gut 10% der Bevölkerung rätoromanischer Muttersprache (1980 37%).

Quellen und Literatur

  • C. Dejung, Quellen zur Gem. Trans, 2004
  • Kdm GR 3, 1940 (19752), 176-178
  • Gem. GR
  • Gem. GR 2003, 378 f.
Weblinks
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Zitiervorschlag

Jürg Simonett: "Trans", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 05.12.2016. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/001481/2016-12-05/, konsultiert am 24.04.2024.