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Guarda

Ehemalige politische Gemeinde GR, Kreis Sur Tasna, Bezirk Inn, seit 2015 mit Ardez, Ftan, Sent und Tarasp Teil der Gemeinde Scuol. Strassendorf auf einer Terrasse links des Inns mit der Talsiedlung Giarsun. 1160 Warda. 1850 280 Einw.; 1900 245; 1950 193; 1980 134; 1990 165; 2000 144. Der Steinwall Patnal stammt evtl. aus der Eisenzeit. Im HochMA war G. eine Hofsiedlung. Die kirchl. Trennung von Ardez erfolgte 1494; damals wurde wohl auch die got. Kirche gebaut. Zusammen mit Lavin führte G. 1529 die Reformation ein. Die Wüstung Auasagna wird im 16. Jh. als Heilquelle erwähnt. G. wurde 1499 und 1622 zerstört; 1652 erfolgte der Loskauf von Österreich. G. gehörte bis 1851 zur Gerichtsgemeinde Obtasna. Der Bau der Talstrasse 1862 liess den wirtschaftl. Fortschritt weitgehend am Dorf vorbeiziehen. Daher und dank der umfassenden Restauration 1939-45 ist das noch mehrheitlich romanischsprachige G. eines der besterhaltenen Engadinerdörfer; 1975 erhielt es den Wakkerpreis, 1985 wurde es als Ortsbild von nationaler Bedeutung eingestuft. Seit 1913 weist Giarsun eine Station der Rhät. Bahn auf. Die Landwirtschaft hat ab Mitte des 20. Jh. fast völlig auf Viehwirtschaft umgestellt.

Quellen und Literatur

  • Gem. GR
  • N. Caviezel, G., 1985
  • S. Bundi, Graubünden und der Heimatschutz, 2012
Von der Redaktion ergänzt
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Zitiervorschlag

Paul Eugen Grimm: "Guarda", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 08.12.2016. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/001521/2016-12-08/, konsultiert am 24.04.2024.