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Veltheim (AG)

Politische Gemeinde des Kantons Aargau, Bezirk Brugg. Am Ausgang des Schenkenbergertals und am linken Aareufer gelegenes Haufendorf, zu dem das Schloss Wildenstein und ein Teil des Weilers Au gehören. 1261-1264 Velthein. 1764 353 Einwohner; 1850 637; 1900 565; 1950 686; 2000 1348.

Bronzezeitliche Einzelfunde, römischer Gutshof. Ab dem 14. Jahrhundert gehörte Veltheim zur Twingherrschaft Wildenstein der Herren von Rinach. Mit dieser gelangte es nach mehreren Besitzerwechseln 1720 an die Stadt Bern. Die hohe Gerichtsbarkeit kam eventuell 1460, spätestens 1540 an Bern (Landvogtei Schenkenberg). Die dreischiffige, Johannes dem Täufer geweihte Kirche mit Apsiden aus dem 11. Jahrhundert ersetzte 1760 ein kleinerer Neubau. 1528 erhielt Veltheim einen Dorfbrief. In der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts ergänzte wenig textile Heimarbeit die bis ins 19. Jahrhundert dominierende Landwirtschaft. Ab 1872 boten die Schuhfabrik in Veltheim und ab 1889 die Zementfabrik in Wildegg einen Erwerb, trotzdem war die Auswanderung in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts erheblich. 1931 nahm eine Kleiderfabrik (2001 geschlossen) und 1960 ein Betonelementwerk den Betrieb auf. Der Kalksteinabbau für die Zementindustrie veränderte vor allem das Landschaftsbild südlich des Dorfs. Der Bau einer Aarebrücke bei Wildegg 1872 verbesserte die Verkehrserschliessung von Veltheim. 2009 lehnte Veltheim eine Fusion mit Oberflachs, Villnachern, Schinznach-Bad und Schinznach-Dorf ab.

Quellen und Literatur

  • M.L. Heyer-Boscardin, W. Meyer, Burgen der Schweiz 8, 1982, 94 f.
  • T. Schärli, Veltheim, 1992
Von der Redaktion ergänzt

Zitiervorschlag

Felix Müller (Brugg): "Veltheim (AG)", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 30.04.2015. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/001712/2015-04-30/, konsultiert am 28.03.2024.