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HallwilGemeinde

Polit. Gem. AG, Bez. Lenzburg. Strassendorf linkerseits im Seetal, 1,5 km nordwestlich des Wasserschlosses Hallwyl gelegen. 1566-1950 existierte für H. (nur im amtl. Gebrauch) die Bezeichnung Niederhallwil. 1167 de Allewilare. 1798 396 Einw.; 1850 428; 1900 387; 1950 508; 2000 721. Die hohe Gerichtsbarkeit der Habsburger endete 1415 mit der Eroberung des Aargaus durch Bern. Die niedere Gerichtsbarkeit gelangte nach den Herren von Rinach und von Hallwyl ebenfalls in den Besitz von Bern (Gerichtsbez. Trostberg). Der Zehnten, ursprünglich vom Kloster Säckingen bezogen, ging an die Herren von Hallwyl und von diesen schenkungsweise an die Kirche Seengen. 1528 vollzog Bern die Reformation. H. ist nach Seengen kirchgenössig. Vor der Zigarrenindustrie (1864-1971) dominierten Strohflechterei sowie Seidenband- und Leinenweberei (Heimarbeit). 1883 erfolgte mit der SBB-Station H.-Dürrenäsch der Anschluss an die Seetalbahn. Ende des 20. Jh. dominierten Kleinunternehmen des Dienstleistungssektors und Apparatebaus. Die Gem. besitzt ein vielseitiges Mittwinter-Brauchtum (Chlausjage, Wienechtschind, Silvestertrösche, Bärzeli).

Quellen und Literatur

  • Lenzburg - Kulm: Heimatgesch. und Wirtschaft, 1947
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Variante(n)
Niederhallwil (1566-1950)

Zitiervorschlag

Hans Walti: "Hallwil (Gemeinde)", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 04.08.2006. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/001762/2006-08-04/, konsultiert am 17.02.2025.