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Wegenstetten

Politische Gemeinde des Kantons Aargau, Bezirk Rheinfelden. Strassendorf im unteren Fricktal. 1246 Wegosteton. 1768 480 Einwohner; 1850 755; 1900 591; 1950 600; 2000 994.

Im Winkel und an der Grenze zu Hellikon und Schupfart kamen neolithische Keramik und Steinbeile zum Vorschein. Auf dem Tägertli (zum Teil Gemeinde Schupfart) wurde ein hallstattzeitlicher Grabhügel mit Urnen, Bronzeschmuck, Steinwerkzeugen und Messerklingen aus Eisen ausgegraben. Auf dem Betberg und auf Wallhäusern fanden sich römische Fundamente von Villen; ein alemannisches Steinkistengrab mit zwei Toten lag in der Flur Obermatt. Wegenstetten gehörte zur Grundherrschaft des Stifts Säckingen. Inhaber des Hoch- und Niedergerichts waren die Herren vom Stein, 1350-1800 die Herren von Schönau. 1445 im Alten Zürichkrieg und 1632 im Dreissigjährigen Krieg wurde Wegenstetten geplündert und gebrandschatzt. Ab 1803 gehört es zum Kanton Aargau. Die bis in die romanische Zeit zurückreichende Kirche St. Michael wurde nach der Zerstörung 1632 durch Johann Caspar Bagnato 1741 neu errichtet; die Kollatur lag bis 1803 beim Stift Säckingen, das die Kirche 1551 inkorporiert hatte, danach beim Kanton Aargau. 1882-1948 diente das Gotteshaus als christkatholische Pfarrkirche; die Römisch-Katholischen nutzten wegen des päpstlichen Verbots, die Messe in einer Simultankirche zu lesen, eine Notkirche. 1948 kaufte die römisch-katholische Pfarrei Wegenstetten-Hellikon die christkatholische Gemeinde aus. Noch zu Beginn des 21. Jahrhunderts lebt Wegenstetten vor allem von Landwirtschaft und Kleingewerbe. 1804-1888 war es Marktort. Seit 1970 entwickelte sich Wegenstetten zur Wohngemeinde der Agglomeration Basel.

Quellen und Literatur

  • H. Ammann, A. Senti, Die Bez. Brugg, Rheinfelden, Laufenburg und Zurzach, 1948, 76-78
  • B. Schreiber, «Kirche und Pfarrei Wegenstetten», in Vom Jura zum Schwarzwald 60, 1986, 1-24
  • Die Aargauer Gem., 1991, 394 f.
  • Kdm AG 9, 2011, 429-439
Weblinks
Normdateien
GND

Zitiervorschlag

Dominik Sauerländer: "Wegenstetten", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 23.01.2013. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/001807/2013-01-23/, konsultiert am 10.10.2024.