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Unterendingen

Ehemalige politische Gemeinde AG, Bezirk Zurzach, seit 2014 Teil der Gemeinde Endingen. Strassendorf quer zum Surbtal. 798 Entingas, 1298 Nider-Endingen. 1799 201 Einw.; 1850 254; 1900 154; 1950 159; 2000 371. Wie in den Nachbardörfern gehörten die hochgerichtl. Rechte teils Habsburg (Amt Siggenthal), teils dem Bf. von Konstanz, bevor sie im 15. Jh. nach und nach von der Landvogtei Baden ganz beansprucht wurden. Das Niedergericht lag beim Kloster St. Blasien im Schwarzwald. U. war nach Zurzach kirchgenössig und seit der Reformation konfessionell gemischt (kath. Dominanz). Eine 1257 erw. Kapelle wurde 1604 erneuert und im 17. Jh. von einem Kaplan betreut. Die 1661 geweihte Kirche St. Georg ersetzte 1824 ein Neubau. U. wurde 1663 eine selbstständige Pfarrei, die auch Endingen und Tegerfelden umfasst; die Reformierten sind nach Tegerfelden kirchgenössig. Das Strassendorf wird seit 1956 von der neuen Surbtalstrasse rechtwinklig gequert. Im Bauerndorf mit wenig Handwerk (Ziegelbrennerei) enstanden ab den 1970er Jahren die Einfamilienhausquartiere Talrain und Hegi. 2000 waren 77% der Erwerbstätigen Wegpendler. Ab 2007 arbeitete U. in der Gemeindeverwaltung mit Endingen zusammen.

Quellen und Literatur

  • Gesch. der Pfarrei und der Kirche "St. Georg", U., im Surbtal Kt. Aargau, 1987
  • Die Aargauer Gem., 1990, 484 f.
  • B. Meier, D. Sauerländer, Das Surbtal im SpätMA, 1995

Zitiervorschlag

Andreas Steigmeier: "Unterendingen", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 12.09.2016. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/001849/2016-09-12/, konsultiert am 01.04.2023.