Ehemalige Orts- und Munizipalgemeinde des Kantons Thurgau, politische Gemeinde Amlikon-Bissegg (seit 1995), Bezirk Weinfelden. Die 1803-1994 bestehende Ortsgemeinde umfasste das am linken Thurufer gelegene Brückendorf Amlikon (1282 Amlikon) an der Landstrasse Konstanz-Wil (SG). Die Munizipalgemeinde bestand aus den Ortsgemeinden Amlikon, Bissegg, Griesenberg und Strohwilen. Ehemalige Munizipalgemeinde Amlikon: 1850 1181 Einwohner; 1900 1097; 1960 1033; 1990 963. Ehemalige Ortsgemeinde Amlikon: 1850 278 Einwohner; 1900 303; 1970 258; 1990 352.
Amlikon lag im Hochmittelalter im Einflussbereich der Freiherren von Bussnang. Von der Mitte des 13. Jahrhunderts bis 1798 gehörte es stets zur Gerichtsherrschaft Griesenberg, die von einer Seitenlinie der Bussnanger ausging. Pfarrgenössig sind die Amlikoner seit jeher nach Bussnang. Die im 14. Jahrhundert urkundlich erwähnte Fähre über die Thur wurde um 1727 durch eine Brücke ersetzt. Das Hochwasser vom 15. Juni 1910 riss die 1821 erstellte gedeckte Brücke weg; die 1911-1912 erbaute Brücke in Eisenkonstruktion wurde 1995 durch eine Betonbrücke ersetzt. Das Gemeindegebiet liegt beidseits der Thur. Bis ins 19. Jahrhundert wurden Kornbau in drei Zelgen und Hanfanbau betrieben, dann Vieh-/Milchwirtschaft (1908 Käserei). Reben werden noch heute kultiviert. Im 19. Jahrhundert bestand eine Ölmühle. Die steile Hohlgasse wurde 1832 durch die S-förmige Dorfstrasse ersetzt. Um die Wende zum 20. Jahrhundert bestanden mehrere Stickereilokale. Die dauerhafte Ansiedlung von Industrie gelang aber nicht; dafür liessen sich etliche Gewerbebetriebe nieder (seit 1934 z.B. ein Bauunternehmen). 1990 zählten 54 % der Arbeitsplätze zum 2., aber immer noch 19 % zum 1. Sektor. Seit 1963 besteht im Thurvorland ein Segelflugplatz.