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Dongio

Ehemalige politische Gemeinde TI, Bezirk Blenio, bildet seit 2004 mit Castro, Corzoneso, Largario, Leontica, Lottigna, Marolta, Ponto Valentino und Prugiasco die neue Gemeinde Aquarossa. Das Dorf auf 481 m umfasst auch die Weiler Marogno und Motto; Dorf und Weiler liegen an der Strasse nach Olivone. 1188 Deuci. 1682 532 Einw.; 1808 391; 1850 495; 1860 402; 1900 488; 1950 438; 1990 440; 2000 423. Im 13. Jh. war die Gemeinde eine der sechs Verwaltungs- und Steuerkreise des Tales, Rodarien genannt. Von 1841 bis 1863 war sie Hauptort des Kreises Malvaglia. Die Pfarrkirche SS. Luca e Fiorenzo, bereits 1205 und 1293 erwähnt, wurde 1758 zusammen mit einem Teil des Dorfes von einem Bergsturz verschüttet; die heutige Kirche geht auf das Jahr 1763 zurück. Die Kapelle S. Pietro in Motto, deren urspr. Kern auf das Ende des 6. Jh. zurückgehen soll, ist seit 1293 bezeugt. In der Vergangenheit waren Ackerbau, Viehzucht und Rebbau die hauptsächl. Beschäftigungen; dazu kam die Auswanderung (v.a. nach Frankreich und England). Eine 1957 eröffnete Hemdenfabrik schloss 1988 ihre Tore; in jüngster Zeit haben sich jedoch andere kleine Unternehmen (v.a. im Bereich Bau, Uhren und Dienstleistungen) entwickelt und aus dem Ort ein kleines Zentrum des Tals gemacht. 2000 hatte D. praktisch gleich viele Wegpendler aus dem Wohnort wie Zupendler in den Arbeitsort.

Quellen und Literatur

  • MDT, Serie 3
  • F. Ambrosetti et al., Blenio 71, 1972
  • S. Pietro. Motto di D., hg. von P. Ferrari, 1993
  • M. Vicari, Valle di Blenio, 2, 1995
Weblinks
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GND

Zitiervorschlag

Sonia Fiorini: "Dongio", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 09.01.2017, übersetzt aus dem Italienischen. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/002052/2017-01-09/, konsultiert am 28.03.2024.