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Caslano

Polit. Gem. TI, Bez. Lugano. Nach der Überlieferung auf einer röm. Befestigung entstanden, auf deren Existenz der alte, bis ins 18. Jh. verwendete Ortsnamen Castellano und die kompakte Struktur des einst befestigten Ortskerns hinweisen. Zur Gem. gehören die Weiler Magliasina und Torrazza. Letzterer wurde nach erbitterten Kämpfen mit der Gem. Lavena (I) im zwischen den eidg. Orten und dem Herzogtum Mailand 1604 geschlossenen Vertrag von Varese endgültig C. zugesprochen. Das Gemeindegebiet umfasst das rechtsufrige Mündungsgebiet der Magliasina, der alte Kern am Seeufer lehnt sich an den Monte C. (oder Sassalto) an. 1591 ca. 350 Einw.; 1801 494; 1850 690; 1900 651; 1950 898; 2000 3'495.

Die Pfarrkirche wurde 1653 unter Einbezug des Vorgängerbaus errichtet. Eine rege vorindustrielle Wirtschaft (Fischerei, Gruben und Brennöfen für Kalk und Ton, Transporte auf dem See, Landwirtschaft) führte mit den Überweisungen der Emigranten zu einem gewissen Wohlstand. Dieser zeigte sich sowohl in der architekton. Qualität der Gebäude im Ortskern als auch in den vielen seit dem 16. Jh. in Pura und auf der Collina d'Oro (am gegenüberliegenden Seeufer) durch Einwohner von C. getätigten Land- und Waldkäufen.

Nach dem 2. Weltkrieg verlor die Landwirtschaft an Bedeutung, die Fischerei verschwand, Gruben und Öfen wurden stillgelegt. Dagegen profitierten Fremdenverkehr (Hotels, Restaurants, Ferienhäuser, Zweitwohnungen), Industrie, Handwerk und Handel vom gewaltigen Zustrom an Grenzgängern und erlebten einen spürbaren Aufschwung. Eine lebhafte Bautätigkeit setzte ein, durch die C. den Charakter eines Vororts mit guter tourist. Infrastruktur erhielt.

Quellen und Literatur

  • N. Greppi, La Vicinia di C., 1929 (Nachdr.1982)
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Zitiervorschlag

Bernardino Croci Maspoli: "Caslano", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 17.03.2005, übersetzt aus dem Italienischen. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/002157/2005-03-17/, konsultiert am 16.04.2024.