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MaggiaGemeinde

Politische Gemeinde des Kantons Tessin, Bezirk Vallemaggia, umfasst seit 2004 auch Aurigeno, Coglio, Giumaglio, Lodano, Moghegno und Someo. 1200 de madia, 1225 Madiis, 1270 Madia. 1591 420 Einwohner; 1709 530; 1801 414; 1850 641; 1870 471; 1900 340; 1950 450; 1990 712; 2000 850; 2004 2320; 2010 2406; 2020 2586.

Maggia (Gemeinde): Situationskarte 2020 (Geodaten: Bundesamt für Statistik, Swisstopo, OpenStreetMap) © 2022 HLS.
Maggia (Gemeinde): Situationskarte 2020 (Geodaten: Bundesamt für Statistik, Swisstopo, OpenStreetMap) © 2022 HLS.

1905 Grabfunde aus der Römerzeit. Die Geschichte der ab dem SpätMA unter der Herrschaft der zwölf eidg. Orte stehenden Gemeinde verlief parallel zu jener des Tals und der Pieve Locarno. In M. entstand die erste Pfarrkirche des unteren Tals, die sich um 1000 von S. Vittore in Muralto löste. Aus dieser Mutterkirche gingen in den folgenden Jahrhunderten die Pfarreien der Region hervor. Der heutige, 1636 dem hl. Mauritius geweihte Bau wurde 1855 (Fassade) und 1881 (monumentale Treppe) erweitert sowie 1996-98 restauriert. Das Oratorium Madonna delle Grazie, 1510 auf einer früheren Kapelle erbaut, enthält Fresken aus der Entstehungszeit und Votivbilder von Giovanni Antonio Vanoni. In der Antrobio-Kapelle befinden sich Fresken aus dem 15. Jh., die zu den ältesten des Tals gehören. M. war bis in die Mitte des 20. Jh. landwirtschaftlich geprägt, auch wenn ein Teil der Bevölkerung in den Steinbrüchen arbeitete. Ab dem 18. Jh. setzte eine starke Abwanderung nach Italien, später nach Übersee ein. 1907-65 wurde M. von der Bahnlinie Locarno-Bignasco bedient. Das Wohngebiet gruppierte sich anfänglich um den Kern herum (Casa Martinelli aus dem 17. Jh., früher Schulhaus, dann Altersheim). Mit dem durch das Wirtschaftszentrum Locarno bewirkten Bevölkerungswachstum dehnte es sich in Richtung der Felder und Grotti aus. 1977-78 entstand in Aurigeno das Schulzentrum des unteren Maggiatals. Mit der Fusion von 2004 wurde die Zentrumsfunktion von M. weiter gestärkt.

Quellen und Literatur

  • Vallemaggia, hg. von G. Martini, 1988, 80 f.
  • Maggia, hg. von S. Vassere et al., 2000
Weblinks
Normdateien
GND

Zitiervorschlag

Daniela Pauli Falconi: "Maggia (Gemeinde)", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 23.09.2022, übersetzt aus dem Italienischen. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/002270/2022-09-23/, konsultiert am 03.10.2024.