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Chevilly

Polit. Gem. VD, Bez. Cossonay. Haufendorf am Fusse des Jura, zwischen der Venoge und dem Veyron gelegen. 1540 Chivillier. 1764 158 Einw.; 1798 263; 1850 295; 1900 221; 1950 165; 1970 120; 2000 211. C. gehörte zur Baronie La Sarraz, die 1542 an die de Gingins überging. Bei der Erbteilung von 1623 wurde C. einem jüngeren Bruder, Joseph de Gingins-C., zugesprochen. Die Herrschaft fiel dann für einige Zeit dem Familienzweig zu, der Orny besass, und war 1709-98 wieder eigenständig. Unter Berner Herrschaft wurde C. der Vogtei Romainmôtier angegliedert; die kommunalen Angelegenheiten oblagen einem Zwölferrat. Dem letzten Herrn von C., Wolfgang Charles de Gingins, 1795 Welschseckelmeister, gelang es 1797-98 nicht, die Gemüter zu beruhigen. So zählte C. im Mai 1798 zu den Gem., welche an die in Aarau tagende Legislative der Helvet. Republik eine Petition zwecks Abschaffung der Feudalrechte richteten. Sie stellte mit Abram Gleyre auch einen der Rädelsführer der Bourla-Papey, welche 1802 die Burgen Orny und Eclépens besetzten. In kirchl. Hinsicht unterstand C. stets der Pfarrei Cuarnens; die eigene ref. Kirche wurde 1898 restauriert. Die Bevölkerung war früher ausschliesslich in der Landwirtschaft tätig (erstmals im 16. Jh. erw. Mühle am Veyron, bis 1952 in Betrieb). Der anhaltende Bevölkerungsrückgang ist erst durch den Zuzug von Wegpendlern zum Stillstand gekommen.

Quellen und Literatur

  • E. Mottat, Les Bourla-Papey et la Révolution vaudoise, 1903
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Zitiervorschlag

Jean-Jacques Bouquet: "Chevilly", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 14.07.2005, übersetzt aus dem Französischen. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/002326/2005-07-14/, konsultiert am 16.04.2024.