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Vullierens

Politische Gemeinde des Kantons Waadt, Bezirk Morges, die das Dorf Vullierens und den Weiler Gland umfasst. 1041-1050 Vuilerens. 1416 50 Feuerstätten; 1764 332 Einwohner; 1850 512; 1900 514; 1950 382; 2000 402.

Bei Collonges stiess man auf Reste eines römischen Gutshofs, bei Flon und Oche Marion auf Gräber aus dem Frühmittelalter und im Bois des Baffies auf Überreste eines Turms mit Gräben aus dem 14. Jahrhundert. Im Mittelalter gehörte Vullierens zur Baronie Cossonay. Eine wohl an der Senoge gelegene Mühle wird 1239 erwähnt. 1308 erhielt Pierre de Duin vom Herrn von Cossonay das Recht, ein befestigtes Haus auf den Überresten des römischen Gutshofs zu erstellen. Die Herrschaft Vullierens kam dann an die de Colombier, 1535 an die Allinges und 1665 an die de Mestral. Gabriel-Henri de Mestral liess 1706-1712 an Stelle des alten ein neues Schloss errichten. 1539-1798 gehörte Vullierens zur Landvogtei Morges und wurde von einem Vorsteher und zehn Räten verwaltet. Seit 1798 ist Vullierens Teil des Bezirks Morges. Die de Colombier erreichten bei Papst Alexander VI., dass die 1228 zur Pfarrkirche erhobene Kirche Saint-Martin 1501-1536 in eine Kollegiatskirche umgewandelt wurde; 1733 wurde sie durch einen Neubau ersetzt. Vullierens bewahrte seinen ländlichen Charakter. Das Schloss ist in Privatbesitz, während die Gärten öffentlich zugänglich sind und seit 1955 eine der grössten Iris-Sammlungen Europas beherbergen.

Quellen und Literatur

  • Eglise de Vullierens, 1983
  • M. Grandjean, Les temples vaudois, 1988, 247-249

Zitiervorschlag

François Béboux: "Vullierens", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 08.04.2013, übersetzt aus dem Französischen. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/002459/2013-04-08/, konsultiert am 29.03.2024.