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Curtilles

Gem. VD, seit 1798 Bez. Moudon, am rechten Ufer der Broye. Die Gem. umfasst das Dorf und vier Weiler. 852-875 Curtilia. 1764 149 Einw.; 1850 428; 1900 386; 1950 283; 1970 238; 2000 277. Bronzezeitl. Siedlungszeugnisse, röm. Villa, Meilenstein. Am Fuss des Schlosses, das um 1170 wahrscheinlich von Bf. Landri de Durnes erbaut wurde, befand sich ein Gräberfeld aus burgund. Zeit. Zwischen 852 und 875 sowie 867-868 wurden in C., einer der ältesten weltl. Besitzungen des Bf. von Lausanne, zwei Synoden abgehalten. Der ab dem 11. Jh. belegte Marktflecken wurde nach einer Feuersbrunst um 1231 bei einem Ort namens Roche neu aufgebaut. C. trat an Bedeutung hinter Lucens, das durch das vom Bf. Roger de Vico Pisano erbaute Schloss geschützt war, und v.a. hinter Moudon zurück. Zur Zeit der Berner Herrschaft wurde C. der Vogtei Moudon zugeschlagen und der Kastlanei Lucens unterstellt. Die 1050 gegr. Pfarrkirche Saint-Pierre wurde im 16. und 19. Jh. einer gründl. Restauration unterzogen. Die Kirche besitzt Glasmalereien aus der Zeit von 1491 und 1517. Um 1711-18 wurde das Pfarramt nach Lucens verlegt, aber C. blieb gleichwohl Pfarrei. Das 1840 erbaute Schulhaus wurde 1968 geschlossen. Seit 1950 erlebt das Dorf einen starken Wandel; das Gewerbe verdrängt die Landwirtschaft zusehends, weshalb die Gem. eine gesonderte Gewerbezone plant.

Quellen und Literatur

  • M. Fontannaz, Les cures vaudoises, 1986, 415
Von der Redaktion ergänzt

Zitiervorschlag

Valérie Favez: "Curtilles", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 17.08.2005, übersetzt aus dem Französischen. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/002469/2005-08-17/, konsultiert am 05.10.2024.