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Veytaux

Politische Gemeinde des Kantons Waadt, Bezirk Riviera-Pays-d'Enhaut. Die Gemeinde besteht aus dem Dorf Veytaux sowie dem Weiler Grandchamp und erstreckt sich bis an den Hongrin. Auf dem Gemeindegebiet liegen die Grottes de Naye. 1332 Veytour. 1798 178 Einwohner; 1850 175; 1900 625; 1910 950; 1950 687; 2000 851.

Jungsteinzeitliche Seeufersiedlung, Gräber aus der Bronzezeit und dem Frühmittelalter. Die Geschichte des Dorfs ist eng mit jener des Fleckens Chillon verknüpft. 1317 trat Girard II. von Oron das Vitztum über die Ländereien zwischen Chillon und Baye de Montreux dem Grafen von Savoyen ab. Chillon wurde nach und nach aufgegeben: Sind im 16. Jahrhundert sowohl die Gemeinde Chillon wie auch diejenige von Veytaux bezeugt, so wird 1693 nur mehr Veytaux erwähnt. Veytaux gehörte 1536-1798 zur bernischen Landvogtei Vevey, 1798-2006 zum Bezirk Vevey. Die Dokumente des Gemeindearchivs reichen bis in die Zeit von 1340 zurück. Veytaux ist nach Montreux kirchgenössig. 1861 erhielt Veytaux einen Bahnhof. 1835-1928 bestand die Gipsfabrik in Grandchamp, 1861-1898 die Casinogesellschaft Chillon. 1914 existierten sechs Hotels. Das Skigebiet Naye wurde 1936 erschlossen. 1966-1969 wurde der Autobahnviadukt Chillon gebaut, 1970 eine unterirdische Anlage der Kraftwerke Hongrin-Léman. Veytaux lehnte 1961 die Gemeindefusion mit Les Planches und Le Châtelard ab. Das Dorf, das mit 90% Vollbauern 1798 noch lange landwirtschaftlich geprägt war, ist zu Beginn des 21. Jahrhunderts eine Vorortsgemeinde. Diese besitzt einen kleinen Rebberg, Wälder und umfangreiche Alpweiden (Rochers-de-Naye, Sonchaux).

Quellen und Literatur

  • M. Reymond, «Le bourg de Chillon», in RHV, 1906, 83-97

Zitiervorschlag

Evelyne Lüthi-Graf: "Veytaux", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 04.03.2013, übersetzt aus dem Französischen. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/002621/2013-03-04/, konsultiert am 29.03.2024.