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Albinen

Politische Gemeinde des Kantons Wallis, Bezirk Leuk, Dorf mit den Alpweilern Chermignon und Torrent und den ehemaligen Temporär-, heute Feriensiedlungen Ober Dorbu, Tschingere. 1224 Albignun, später auch Albinnon, französisch früher Arbignon. 1850 370 Einwohner; 1900 380; 1950 323; 1990 242; 2000 261; 2010 275; 2020 243.

Romanische Weiler- und Flurnamen sind Zeugen einer voralemannischen Besiedlung. Das 1291 als communitas belegte Albinen löste sich im 14. Jahrhundert allmählich vom bischöflichen Viztum in Leuk und wählte danach zwei Vorsteher (procuratores) durch die Gemeinde (1552 Gemeindestatuten). Kirchlich blieb Albinen bis zur Pfarreigründung 1737 bei der Mutterkirche Leuk. Bis 1930 war Albinen eine reine Agrargemeinde mit mehrstufiger Mischwirtschaft (Ackerbau, Viehzucht, Rebbau). Der Bau der Strasse Leuk-Albinen 1956 führte zu deren Rückgang und zu vermehrter Pendlerwanderung nach Leuk, Chippis (Aluminium) und Siders. 2000 existierten noch zwei hauptberufliche Landwirtschaftsbetriebe. Ende der 1970er Jahre wurde die Strassenverbindung Leukerbad-Albinen, 1982 die Autobuslinie eröffnet. Albinen profitierte von der Nähe zu Leukerbad und erstellte Feriensiedlungen. Der Aufschwung im Tourismus (Skigebiet Torrent, Leitern von Albinen) bremste die Abwanderung.

Quellen und Literatur

  • R. Metry, Rechtsgesch. Entwicklung der Gem. Albinen bis zum Erlass der Bauernstatuten vom Jahre 1552, Diss. Bern, Ms., 1954 (MW)
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GND

Zitiervorschlag

Alma Treyer: "Albinen", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 30.06.2009. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/002712/2009-06-30/, konsultiert am 28.03.2024.