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Isérables

Polit. Gem. VS, Bez. Martigny. Die Gem. liegt linksufrig der Rhone ob Riddes in einer selbst für alpine Siedlungen aussergewöhnlich steilen Hanglage. 1227 Aserablos, 1324 Yserablo. 1802 285 Einw.; 1850 799; 1900 1'052; 1950 1'213; 2000 946. Eisenzeitl. (Armringe, 2. Jh. v.Chr.) und röm. Funde (Münzen und sog. Schlangengefässe, eventuell des Sabazio-Kults, 1./2. Jh. n.Chr.) sind Indizien einer Dauerbesiedlung. Herrschaft mit wechselnden Besitzern (die Herren von Turn um 1225, du Châtelard 1249), dann 1490-1798 Teil der bischöfl. Mensa. Kirchlich bis 1264 zu Leytron, 1264-1801 zu Riddes gehörend, ab 1801 selbstständige Pfarrei. Die Theodulskapelle wurde zur Kirche vergrössert und 1962-64 sowie 1999 renoviert. 1691 und 1881 wurde das Dorf durch grosse Brände verwüstet, die Häuser danach teilweise in Stein wieder aufgebaut. Ausgedehnte Ackerterrassen (Getreide, Kartoffeln) mit Vorratsgebäuden (sog. raccards, Stadel) umgeben das Dorf. Bis ins 19. Jh. war I. die "Kornkammer Martignys". Ein Serpentinenweg überwand 600 Höhenmeter in 1,5 Wegstunden vom Talboden bis ins Dorf; an seine Stelle trat 1942 eine der ersten Luftseilbahnen des Wallis, 1960 die Strasse. 1957 brachten die Uhrenfabrik Ebauches und 1965, 1970 und 1976 weitere Montagefabriken viele Arbeitsplätze ins Dorf. 1970 entstanden erste Bergbahnen und Lifte (bis 2'400 m); geringe tourist. Entwicklung.

Quellen und Literatur

  • M. Favre, Essai d'histoire de la commune d'I., 1992
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Zitiervorschlag

Werner Bellwald: "Isérables", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 16.08.2005. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/002730/2005-08-16/, konsultiert am 28.03.2024.