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Finhaut

Polit. Gem. VS, Bez. Saint-Maurice, im oberen Trienttal an der franz. Grenze. Neben dem Dorf F. (1223 m) gehören auch Giétroz und Le Châtelard zur Gemeinde. 1293 Finyaux. 1798 347 Einw.; 1850 470; 1900 433; 1950 492; 2000 318. F. machte ein Viertel der Kastlanei von Salvan aus, die bis 1798 zur Abtei Saint-Maurice gehörte. 1649 löste sich F. von Salvan, mit dem es eine Gem. gebildet hatte, und wurde Sitz einer Mistralie. Die endgültige Trennung der Gemeindegüter fand jedoch erst 1874 statt. Die 1638 gebaute Kapelle der Mariä Himmelfahrt und des hl. Sebastian wurde 1649 Gemeindekirche. 1928-29 wurde eine neue Pfarrkirche gebaut. F. und Salvan kämpften um ihre Alpweiden gegen die Einwohner des Faucigny (Vallorcine, Chamonix) und sicherten sich 1323 deren Besitz durch den Sieg über Guillaume de Thoire in Emosson. Die Erschliessung durch die Kantonsstrasse Vernayaz-F.-Chamonix zwischen 1855 und 1867 sowie durch die Eisenbahnlinie Martigny-Chamonix 1906 öffneten F. für den Tourismus und brachten Wohlstand. Der Bau der Staudämme (1925 Barberine, 1955 Vieil Emosson, 1975 Emosson) und der Anschluss an die internat. Strassenverbindung von La Forclaz 1968 gaben F. neuen Aufschwung. 1976 entdeckte man bei Vieil Emosson Dinosaurierspuren, die unter Schutz gestellt wurden.

Quellen und Literatur

  • «F.», in Ann. val., 1951, 383-399
  • «La paroisse de F.», in Ann. val., 1951, 400-413
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Zitiervorschlag

André Décaillet: "Finhaut", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 20.04.2006, übersetzt aus dem Französischen. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/002771/2006-04-20/, konsultiert am 28.03.2024.