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Vernayaz

Polit. Gem. VS, Bez. Saint-Maurice. Die Gem. am linken Rhoneufer entstand 1912 durch die Abtrennung von Salvan und umfasst das Dorf V. und die Weiler Miéville und Gueuroz. Der Name V. setzte sich ab dem 13. Jh. nach und nach gegen denjenigen von Ottanel durch, einem 1535 verschütteten Weiler. 1279 Verneye. 1920 992 Einw.; 1950 1'079; 2000 1'597. Im 11. Jh. bestätigte Rudolf III. von Burgund die Rechte der Abtei Saint-Maurice über Ottanel und Salvan. Bis 1798 formten Ottanel, Gueuroz und Salvan ein Viertel der Kastlanei Salvan in der Landvogtei Saint-Maurice. Zusammen mit Miéville bildete dieses Viertel 1798-1912 die Gem. Salvan. Die Kapelle von Ottanel wird 1146 erwähnt, die Pfarrei 1178. Das Zentrum dieser Pfarrei, die das Trienttal mit Salvan und Finhaut umfasste, wurde 1265 nach Salvan verlegt. Seit 1920 ist V. mit seiner 1893 gebauten Kirche Notre-Dame eine eigene Pfarrei. Um 1635 zerstörte eine Rhoneüberschwemmung V. Im 18. Jh. existierte in V. eine Glashütte, im 19. Jh. wurde Schiefer abgebaut. Zu Beginn des 20. Jh. liessen sich eine Sägerei, eine Gerberei und eine Gewehrkolbenfabrik nieder und die Verpackungsfabrik Moderna beschäftigte bis zu 200 Personen. An der Simplonlinie und der Eisenbahnlinie Martigny-Chamonix gelegen, entwickelte sich V. mit der Trientschlucht und dem Wasserfall Pissevache bis zum 1. Weltkrieg zu einem Touristenort. Das Wasserkraftwerk von Miéville entstand 1947-52. Der 2. Sektor bot 2005 in der Gem. 51% der Arbeitsplätze.

Quellen und Literatur

  • R. Lonfat, L'erba: Salvan, Finhaut, V., 2 Bde., 2009

Zitiervorschlag

David Rey: "Vernayaz", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 08.07.2013, übersetzt aus dem Französischen. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/002776/2013-07-08/, konsultiert am 04.06.2023.