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Noiraigue

Ehemalige politische Gemeinde NE, Bezirk Val-de-Travers, bildet seit 2009 mit Les Bayards, Boveresse, Buttes, Couvet, Fleurier, Môtiers (NE), Saint-Sulpice (NE) und Travers die neue Gemeinde Val-de-Travers. Dorf an N. ("schwarzes Wasser") und Areuse, mit den Weilern Rosières, Le Furcil, Vers chez Joly und Combe-Varin sowie Einzelhöfen zwischen dem Val de Travers und dem Vallée des Ponts. 998 Nigra Aqua. 1750 226 Einw.; 1818 260; 1850 241; 1900 954; 1950 661; 2000 466. Fund eines neolith. Beils. 1413-1848 war N. Teil der Herrschaft bzw. des Gerichtskreises Travers und war 1682-1713 eine eigene Herrschaft. Rosières bildete im 17.-19. Jh. dreimal eine Herrschaft, die aber administrativ und gerichtlich jener von Travers unterstand. Auf der lokalen Herrschaftsgrenze zur Mairie von Rochefort am ehem. Verlauf der Strasse von La Clusette liegen die Ruinen einer Festung. Ab Mitte des 17. Jh. ist eine Kapelle belegt. Bis 1879 bildete N. mit Travers eine Kirchgemeinde, 1894 wurde eine Kirche, 1889 eine kath. Kapelle gebaut. 1719 verwüstete ein Brand das Dorf. Bis 1817 befand sich in N. eine wichtige Zwischenstation auf dem Weg nach Frankreich, die danach abseits des Ortes verlegt wurde. 1860 baute die Bahngesellschaft Franco-Suisse einen Bahnhof. Neben zahlreichen wasserbetriebenen Mühlen, Sägereien, Schmieden sowie einer Ölmühle und einem Walzwerk existierten vom 16. Jh. bis Ende 19. Jh. 24 Nagelschmieden, Ende 17. Jh. Hochöfen sowie Köhlereien im Creux du Van, eine Uhrmacherei und eine Spitzenklöppelei. Beim Bau der Eisenbahn traten tonhaltige Mergelschichten zutage, die 1861-1934 von drei Kalk- und Zementfabriken abgebaut wurden. Die alten Stollen der Fabrik von Le Furcil wurden 1935-89 für den Anbau von Champignons genutzt. 1936-52 bestand eine Teigwarenfabrik, 1937-46 eine Skifabrik. 1896 nahm das Wasserkraftwerk von Plan-de-l'Eau, 1956 dasjenige von Le Furcil den Betrieb auf. Das Landgut des Naturforschers Edouard Desor in Combe-Varin war 1858-82 ein internationaler Treffpunkt von Wissenschaftlern. 2000 arbeiteten 72% der Erwerbstätigen auswärts. 2005 stellte der 2. Sektor 45% der Arbeitsplätze von Noiraigue.

Quellen und Literatur

Zitiervorschlag

Eric-André Klauser: "Noiraigue", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 26.10.2016, übersetzt aus dem Französischen. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/002879/2016-10-26/, konsultiert am 25.04.2024.