de fr it

Anières

Politische Gemeinde des Kantons Genf, am linken Ufer des Genfersees, mit den Weilern Bassy und Chevrens. 1179 [Guillelmus] dasneres. 1860 315 Einwohner; 1900 508; 1930 374; 1950 491; 2000 2031; 2020 2184.

Neolithische Pfahlbaustation in Anières-Bassy (Saône-Rhône-Zivilisation, Lüscherz-Gruppe). Gräberfeld aus dem 3.-7. Jahrhundert. Die zu Beginn des 15. Jahrhunderts ausgestorbenen d'Anières waren Vasallen der de Faucigny und besassen das Burglehen Bassy. Vom 14. Jahrhundert bis zur Revolutionszeit, nur unterbrochen durch die bernische Besetzung von 1536-1564/1567, gehörte Anières zur savoyischen Vogtei Chablais. Genf behielt seine vom Priorat Saint-Victor ererbten Rechte und kaufte nach 1567 das Lehen Bassy. 1793 wurde Anières dem Departement Mont-Blanc hinzugefügt, 1798 dem Departement Léman. Im Turiner Vertrag von 1816 wurden Anières und Corsier zu einer Gemeinde zusammengefügt und dem neuen schweizerischen Kanton Genf zugeteilt. Differenzen über die gemeinsamen Ausgaben führten 1858 zur politischen Trennung. Im Mittelalter war die Pfarrkirche Notre-Dame vom Priorat Saint-Victor abhängig. Die Region wurde zwar durch Bern reformiert, Ende des 16. Jahrhunderts aber rekatholisiert. Danach wurde Anières kirchlich mit Corsier zusammengelegt, die Kirche 1835 abgebrochen. Die reformierte Kapelle datiert von 1890. Seit 1950 nimmt die Bevölkerung dank der Nähe zu Genf zu, und am Seeufer ist ein Villenviertel entstanden. Das Dorf selber und der höher gelegene Teil der Gemeinde, wo Reben und Gemüse angebaut werden, blieben dagegen bisher von Bautätigkeiten weitgehend verschont. Dank den Steuergeldern der neu Zugezogenen, die allerdings meist wenig in das Dorfleben integriert sind, konnten einige grössere Anlagen errichtet werden.

Quellen und Literatur

  • Histoire d'Anières, 1958
  • A. Bayer, L'histoire de la paroisse Corsier-Anières, 1980 (21987)
Weblinks
Normdateien
GND

Zitiervorschlag

Fabia Christen: "Anières", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 15.09.2009, übersetzt aus dem Französischen. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/002884/2009-09-15/, konsultiert am 10.10.2024.