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LeGrand-Saconnex

Polit. Gem. GE, am rechten Genferseeufer. 1128 Saconai. 1834 508 Einw.; 1850 538; 1900 708; 1950 1'492; 1960 3'662; 1970 6'720; 2000 8'114. Archäolog. Spuren (polierte Steinäxte, röm. Ziegel) in der Quelle des Jonc. Im MA setzte sich G. aus zahlreichen Lehensgütern zusammen. Zu den wichtigsten Herren gehörten der Bf. von Genf, das Kapitel Saint-Pierre, das Priorat Saint-Jean und die Fam. Saconay. Deren Schloss, das 1590 von den Genfern geschleift wurde, befand sich nahe der Kirche Saint-Hippolyte. Diese wurde 1481 erstmals erwähnt und war schon damals dem hl. Hyppolyte geweiht. Das Kultgebäude datiert etwa aus dem 5. Jh., seither folgten acht weitere Bauetappen. Der Zisterzienserchor der heutigen Kirche datiert aus dem 13. Jh., das Kirchenschiff von 1847. Nach der Reformation kam die Kirche in ref. Hände; der kath. Glaube wurde erst nach der Widerrufung des Edikts von Nantes (1685) wieder definitiv eingeführt. Die ref. Kapelle datiert von 1905. Die ref. Kirchgemeinde von Pregny-Le G. wurde 1909 gegründet. Wie das ganze Pays de Gex wurde Le G. 1536 von den Bernern erobert und fiel mit dem Vertrag von Lyon (1601) an Frankreich. 1815 wurde es mit dem Vertrag von Paris der Schweiz zugesprochen. Ab dem MA setzte sich die Gem. aus wohlhabenden Bauern zusammen, an deren Spitze ein Prokurator oder Syndic stand. Ausschliessl. Erwerbsquelle war die Landwirtschaft, bis sich im 18. Jh. das Handwerk, besonders die Uhrmacherei, entwickelte. Die Kanalisations- und Abwassersysteme wurden im 19. Jh. angelegt. Durch die Installation einer Pumpe konnten auch die Probleme der Wasserversorgung gelöst werden. 1888 wurde eine Schmalspurbahn zwischen Ferney-Voltaire und Genf errichtet, die Le G. durchquerte. Die Gem. hatte bis 1960 vorwiegend ländl. Charakter; danach wurde sie zu einer vorstädt. Nahtstelle zwischen Genf und dem Flughafen Cointrin. Zahlreiche Organisationen haben sich hier angesiedelt (Ökumen. Kirchenrat, Europ. Rundfunk-Union) sowie die Palexpo, das grosse Genfer Ausstellungszentrum. Wegen der Nähe der internat. Organisationen hat sich die Bevölkerung von Le G. sehr kosmopolitisch entwickelt.

Quellen und Literatur

  • E.-L. Dumont, Histoire du G., 1965
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Zitiervorschlag

Jean-Marc Membrez: "Grand-Saconnex, Le", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 17.07.2007, übersetzt aus dem Französischen. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/002905/2007-07-17/, konsultiert am 15.11.2024.