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Meinier

Polit. Gem. GE, am linken Seeufer, bis 1816 savoyisch. Die Gem. umfasst die Weiler M., Carre d'Amont, Carre d'Aval (Le Carre), Compois, Essert und Corsinge. 1153 de maniaco, um 1344 Meignier. 1412 26 Haushalte; 1443 35; 1481 35; 1518 40; 1816 503 Einw.; 1900 479; 1950 497; 1970 1'288; 2000 1'696. Im MA wurden in diesem grösstenteils sumpfigen Gebiet mehrere Schlösser errichtet. 1256 übergab Gérold de Compey, Angehöriger einer Vasallenfamilie des Gf. von Savoyen, das Schloss Compois seinem Neffen Pierre. Zu Beginn des 14. Jh. liessen Vasallen der Gf. von Genf das Schloss von Corsinge, Ritter Humbert de Cholay als Beauftragter der Herren von Faucigny jenes von Roillebot erbauen. Im FrühMA wurde auf einem Gelände, das ins 1. Jh. v.Chr. zurückgehende Siedlungsspuren aufweist, die Kirche St. Peter und Paul errichtet; erwähnt wird sie im 12. Jh. unter den Besitzungen des Klosters Saint-Jean-hors-les-Murs in Genf. Die Reformation wurde 1536 eingeführt, als Bern Thonon annektierte und als eigene, bis 1567 bestehende Landvogtei einrichtete. Zu Beginn des 17. Jh. wurde der kath. Glaube in M. wieder zugelassen. Die Gem. M. wurde 1816 auf der Grundlage der alten Pfarrgemeinde gebildet. Anfangs des 20. Jh. wurden die Moore der Gem. entwässert und in La Pallanterie die erste Weinkellerei des Kantons eröffnet. M. ist eine landwirtschaftlich geprägte Gem. mit Getreide- und Obstkultur sowie Rebbau geblieben. Mit der Erstellung von Eigenheimquartieren und dem Bau von Wohnhäusern im Dorfzentrum nahm die Bevölkerungszahl seit 1950 zu.

Quellen und Literatur

  • L. Blondel, Châteaux de l'ancien diocèse de Genève, 1956
  • P. Bertrand, Histoire du territoire de M., 1957
  • P. Monnoyeur et al., Eglise Saints-Pierre-et-Paul, Maison de la Tour, M. (GE), 1990
Weblinks
Normdateien
GND

Zitiervorschlag

Jean Terrier: "Meinier", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 05.01.2010, übersetzt aus dem Französischen. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/002911/2010-01-05/, konsultiert am 28.03.2024.