Die Schweizer Präsenz in Hongkong begann 1842, als der erste apostolische Präfekt, Theodor Joset, dort eine Institution für Kinder schuf, nachdem er als Missionar in China tätig gewesen war. Im 20. Jahrhundert liessen sich katholische und reformierte Geistliche (Letztere der Basler Mission) in Hongkong nieder. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts begannen Schweizer Kaufleute mit dem Aufbau ihrer Geschäfte in Hongkong. Die Zahl der Schweizer belief sich 1926 auf 10, in den 1940er Jahren auf etwa 60. Ab 1950 waren es über 100 Personen, 1957 über 200, 1967 über 300, 1977 über 600, 1986 972 und 2004 1254. Während sich 1937 und 1948-1949 Schweizer in Hongkong niederliessen, weil sie aus China fliehen mussten, wurden andere vom wirtschaftlichen Aufschwung der Kolonie angezogen. Die Schweizer waren im Handel, im Gastgewerbe, im Finanzwesen und in der Industrie tätig. Das 1939 eröffnete Konsulat wurde 1942 wegen der japanischen Besetzung geschlossen, 1945 wieder eröffnet und 1959 in ein Generalkonsulat umgewandelt. Die privaten Schweizer Investitionen wurden 1983 auf rund 100 Mio. Franken geschätzt (davon entfielen 9 Mio. Franken auf die Uhrenindustrie), 1987 erreichten sie 200 Mio. Franken. Damit lag die Schweiz auf der Liste der ausländischen Investoren in Hongkong an sechster Stelle; in Asien zog nur Japan noch mehr Kapital an. Hongkong kaufte vor allem Schweizer Produkte aus der Uhrenindustrie und der Chemie sowie Maschinen. Vor den 1960er Jahren verkaufte Hongkong Textilien, Elektroapparate und Spielzeug in die Schweiz; das Exportvolumen war jedoch gering. Die Uhrenindustrie spielte in den bilateralen Beziehungen immer eine besondere Rolle: Während Jahrzehnten war sie jene Branche, deren Verkaufsanteil in Hongkong am grössten war. Ein gewichtiger Teil ihrer Produkte wurde von Hongkong erworben, bevor dieses zusammen mit Japan in den 1980er Jahren zum gefürchtetsten Konkurrenten der Schweizer Uhrenindustrie wurde. Hongkong gehörte mit ungefähr 2% der Exporte aus der Schweiz und 1% der Importe in die Schweiz zu deren fünfzehn wichtigsten Handelspartnern (und zu einem der wichtigsten unter den Schwellenländern). Die finanziellen Beziehungen intensivierten sich im Lauf der Jahrzehnte: In den 1950er Jahren belegte die Schweiz einen der vordersten Plätze auf dem Goldmarkt in Hongkong, wo sich die Grossbanken ab Beginn der 1960er Jahre niederliessen. Wie in Singapur liess die Entwicklung des Finanzplatzes die Geldströme im Lauf der 1980er Jahre anwachsen. 1991 wiesen die Bilanzen der Schweizer Banken 5307 Mio. Franken Aktiven und 4782 Mio. Franken. Passiven in Hongkong aus; gemäss Angaben der Schweizerischen Nationalbank verfügten sie zudem über 531 Mio. Franken Aktiven und 3073 Mio. Franken Passiven auf Treuhandkonten.