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EmilioCensi

21.7.1837 Lamone, 14.8.1910 Breganzona, Freidenker, von Lamone. Sohn des Giovanni, Anwalts. Giuseppina Salvi-Frasca. C. schloss das rechtswissenschaftl. Studium in Heidelberg ab und übte seinen Beruf in Lugano aus. Er präsidierte die Società di Navigazione e Ferrovie del lago di Lugano (Schifffahrts- und Eisenbahngesellschaft des Luganersees) und den Verwaltungsrat der Banca popolare ticinese (1885-1910). 1879-1910 war er Mitglied der Società Demopedeutica (Verein für Volkserziehung). 1889-93, 1897-1901, 1903-07 sass er für die Liberal-Radikalen im Grossrat, 1873-75 und 1902-08 im Nationalrat. 1892 gehörte er dem kant. Verfassungsrat an. Dank seines guten Rufs als Jurist war C. an der Revision der Bundesverfassung von 1874 beteiligt und erreichte dort die Einfügung der Bestimmung über die sprachl. Gleichstellung. Als Publizist unterstützte er die Abschaffung der Todesstrafe und den Bau des Gotthardtunnels. 1880 brachte er zusammen mit Stefano Gabuzzi in Bern einen berühmten Rekurs gegen die Ungerechtigkeit des Tessiner Wahlrechts vor, das mehrfach Anlass zu Unruhe gegeben hatte. Obwohl er nicht am Tessiner Putsch von 1890 beteiligt war, gehörte C. zu den Tessiner Vertretern, die an den Berner Konferenzen den friedl. Übergang zur gemischten Regierung und zur Proporzformel unterstützten.

Quellen und Literatur

  • Gruner, Bundesversammlung 1, 733
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Kurzinformationen
Lebensdaten ∗︎ 21.7.1837 ✝︎ 14.8.1910

Zitiervorschlag

Andrea Ghiringhelli: "Censi, Emilio", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 19.12.2007, übersetzt aus dem Italienischen. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/003501/2007-12-19/, konsultiert am 13.06.2025.