1.4.1857 Schloss Reichenau (Gem. Tamins), 2.3.1922 Davos, ref., von Samedan, Tamins und Chur. Sohn des Adolf (->). Ida von Waldkirch, Tochter des Arnold, Juristen. Privatunterricht und Maturität in Chur, Stud. der Rechte in Freiburg i.Br., Lausanne, Heidelberg, Leipzig und Zürich, 1883 Dr. iur. 1884-85 Legationssekretär in Wien, ab 1885 Anwalt in Reichenau. 1885-95 Kreis- und 1886-96 Bezirksrichter. 1889-1903 für den Kreis Trin im Bündner Gr. Rat (1893 und 1897 Präs.). 1896-1914 liberal-demokrat. Nationalrat (1914 Präs.) und Fraktionspräsident. 1915-18 Gesandter in Rom und 1919-22 in Berlin. Als überzeugter Föderalist hatte P. entscheidenden Anteil am Ausbau der Rhät. Bahn, u.a. plädierte er 1913 für die Ablehnung des Gotthardvertrags. Als einflussreicher Wasserwirtschafts- und Energiepolitiker setzte er sich für einen Ausbau der Bündner Wasserkraft auf privatwirtschaftl. Basis ein und gehörte zu den Gründern der Rhät. Werke in Thusis. Nachträglich ist ihm eine Mitschuld am Misserfolg der Bündner Kraftwerke 1923 zugeschrieben worden. Wie der spätere Generalstabschef Theophil von Sprecher gehörte auch P. zu den führenden Bündner Föderaldemokraten und ab 1903 zur überkonfessionellen Konservativ-demokrat. Partei. 1889-1901 Verwaltungsrat der Vereinigten Schweizerbahnen, 1897-1915 der Rhät. Bahn (ab 1905 Präs.), 1905-15 Präs. der Kraftwerke Brusio und Inhaber zahlreicher Mandate im Bank-, Versicherungs- und Tourismusbereich.
Quellen und Literatur
- Gruner, Bundesversammlung 1, 603, 622 f.
- Bedeutende Bündner aus fünf Jahrhunderten 2, 1970, 276-279
Kurzinformationen
Lebensdaten | ∗︎ 1.4.1857 ✝︎ 2.3.1922 1857-04-011922-03-02 |