23.4.1786 Beromünster, 22.1.1859 Luzern, kath., von Beromünster. Sohn des Ignaz, Stiftsoffizials, Salzauswägers und Wirtshausbesitzers, und der Maria Barbara Elmiger, von Ebersol. Bruder des Karl Martin (->). 1) 1808 Aloisia Suter, Tochter des Kornel, von Beromünster, 2) 1831 Josefa Gilli, Tochter des Josef. Gemeinde- und Stiftsschule Beromünster. Kürschner, Mitglied der Gemeindeverwaltung Beromünster (Spitalamt). Als jurist. Autodidakt ab 1814 Fürsprech in Beromünster, ab 1820 in Luzern. 1814 wurde K. in einen polit. Prozess verwickelt, da er eine Petition der Landschaft gegen den aristokrat. Staatsstreich unterstützt hatte. 1829-31 Suppleant des Obergerichts, 1831-36 Staatsanwalt, 1836-37 Verhörrichter. 1826-59 Mitglied des Gr. Rats, 1831 Verfassungsrat, 1832-35 und 1837-41 Mitglied des Gr. Stadtrats von Luzern, 1837-41 Kleinrat des Kt. Luzern (Schultheiss 1838, Jan.-Mai 1841). Nach dem konservativen Umschwung 1841-45 Vizepräs. des Obergerichts; 1845-47 gehörte er dem Engeren Stadtrat und dem Bezirksgericht an.
Nach dem Sonderbundskrieg war K. Vizepräsident der provisor. Regierung, 1848-59 Regierungsrat (Schultheiss 1848, 1850, 1852, 1854, 1856). Er vertrat den Kanton als Tagsatzungsgesandter 1832, 1835, 1837-41 (Präs. 1838) und als Nationalrat 1848-54. Der führende Repräsentant des gemässigten Luzerner Liberalismus galt über die Parteigrenzen hinweg als Respektsperson. 1829 war er massgeblich an der stärkeren Ausbildung der Gewaltentrennung beteiligt. In den 1830er Jahren profilierte er sich als Gegner radikaler Experimente. Nach 1841 vertrat er die legale Opposition gegen die Jesuitenberufung; seine Bemühungen um die Bildung einer Partei der Mitte wurden durch die Freischarenzüge torpediert. In der Regierung von 1848 verteidigte er gegenüber der extrem freischärlerischen Richtung den Rechtsstandpunkt und bemühte sich um Ausgleich, lehnte aber die konservative Forderung nach Verfassungsrevision ab.