9.5.1820 Einsiedeln, 9.1.1883 Schwyz, kath., von Einsiedeln. Sohn des Josef Anton, Gerbers. 1839 Margaritha Ruhstaller. Nach dem Besuch der Stiftsschule in Einsiedeln und der Mitarbeit in der väterl. Gerberei widmete sich E. dem öffentl. Kanzleidienst, 1839-42 als Genossenschreiber, 1842-51 als zweiter Kantonsschreiber und 1851-70 als Kanzleidirektor-Staatsschreiber. 1856-68 und 1878-83 amtierte er als Schwyzer Kantonsrat, 1879-83 als Regierungsrat (Erziehungsdep.). Von 1874 bis zu seinem Tod war er Nationalrat. Nebenamtlich betätigte sich E. als Redaktor des "Waldstätter Boten" und des "Schwyzer. Volksblatts" (ab 1849 "Schwyzer Zeitung"). Zum Verlag der Blätter erwarb er 1846 die Buchdruckerei Kälin in Schwyz. Er gründete u.a. mit Josef Anton (->) die Verlagsbuchhandlung Eberle, Kälin & Co. in Einsiedeln. Ab 1869 widmete er sich als Mitbegründer und -besitzer dem Betrieb des in Morschach neu erbauten, später weltbekannten Hotels Axenstein. Der gemässigt konservative Politiker erfreute sich durch seine vermittelnde Tätigkeit vor und nach dem Sonderbundskrieg grosser Beliebtheit und machte sich für die Anpassung der kant. Politik an den neuen Bundesstaat stark. Als Erziehungsdirektor reorganisierte er 1878 das Schwyzer Volksschulwesen. Er initiierte 1856 das Eidg. Offiziersfest, präsidierte 1857 die Versammlung der Schweiz. Gemeinnützigen Gesellschaft in Schwyz und rief 1865 die Morgartenfeier sowie 1867 das Eidg. Schützenfest in Schwyz ins Leben. E. war der Schöpfer der berühmten "Japanesenspiele" in Schwyz und gab den Anstoss zur Umwandlung des Mythensteins im Vierwaldstättersee zum Gedenkstein für Friedrich Schiller.
Quellen und Literatur
- Gruner, Bundesversammlung 1, 310
Kurzinformationen
Familiäre Zugehörigkeit | |
Lebensdaten | ∗︎ 9.5.1820 ✝︎ 9.1.1883 1820-05-091883-01-09 |