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MartinGamma

21.3.1856 Altdorf (UR), 22.10.1937 Altdorf, katholisch, von Altdorf. Sohn des Martin, Landweibels, und der Aloisia geborene Arnold. 1886 Emma Linherr, Tochter des Christian, Bijoutiers in New York. Nach der kaufmännischen Lehre in Grandson trat Martin Gamma in den Urner Staatsdienst: 1874-1880 war er Gehilfe bei der Hypothekarkasse, 1880-1888 Adjunkt und 1888-1894 Vorsteher der Staatskasse, ab 1894 Landesfürsprecher und Betreibungsbeamter der Gemeinde Altdorf. Daneben arbeitete er als Versicherungsagent und Zeitungsredaktor. 1886-1892 Gemeinderat von Altdorf (1891-1892 Präsident), 1888-1894, 1896-1900, 1904-1912 Landrat, 1915-1924 Regierungsrat, (1915-1919 Landammann, 1915-1920 Finanz-, 1920-1924 Militär- und Gewerbedirektor), 1914-1925 freisinniger Nationalrat. Martin Gamma war führend an der Bewältigung der Krise der Ersparniskassa beteiligt und trieb ab 1919 die Melioration der rechtsufrigen Reussebene voran. Ab 1892 baute er die urnerische Freisinnige Partei auf, die sich 1904 dem schweizerischen Freisinn anschloss. Als Organ diente die 1892 gegründete "Gotthard Post", die Gamma von Anfang an redigierte und ab 1912 in der eigenen Druckerei herausgab. Er engagierte sich in Schützen- und Sängerkreisen sowie in der Tellspielgesellschaft. 1935 verfasste er "Das Rütli". 1898-1937 war er Verwaltungsrat unter anderem des Elektrizitätswerks Altdorf und Mitglied verschiedener Kulturorganisationen. Martin Gamma zählt zu den wichtigsten Urner Politikern in den Jahrzehnten um 1900.

Quellen und Literatur

  • Gotthard Post 83, 1937
  • Urner Wbl., 1937, Nr. 85
  • Worte der Erinnerung an Martin Gamma, 1937
  • C. Zurfluh, Leidenschaftslos, freimüthig und loyal, 1993
  • C. Zurfluh, Und alles Glück ist Traum, 2002
Weblinks
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Zitiervorschlag

Hans Stadler: "Gamma, Martin", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 26.11.2013. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/004499/2013-11-26/, konsultiert am 16.04.2024.