de fr it

GiuseppeLepori

Bildnis Giuseppe Lepori. Fotografie von Walter Studer, 1955 © Peter Studer, Bern.
Bildnis Giuseppe Lepori. Fotografie von Walter Studer, 1955 © Peter Studer, Bern.

2.6.1902 Massagno, 6.9.1968 Seravezza (bei Lucca), kath., von Oggio (Lopagno, heute Gem. Capriasca). Sohn des Giovanni, Kaufmanns, Gemeinderats in Vezia, und der Chiara geb. Fumasoli. Regina Strotmann, Deutsche. Nach dem Lyzeum in Lugano studierte L. Recht in Freiburg und schloss 1925 mit dem Lizenziat ab; darauf folgte ein Sprachaufenthalt in München. 1926 trat er in die Redaktion des "Giornale del Popolo" ein, und von 1928-35 leitete er "Popolo e Libertà", die Zeitung der konservativen Partei; er gab ihr eine antifaschist. Ausrichtung, im Einklang mit seinen eigenen Überzeugungen und jenen von Giuseppe Cattori und Don Francesco Alberti, mit denen er eng zusammenarbeitete. Schon in der Jugend hatte sich L. in student. und und kath. Vereinen engagiert. Er war 1927-40 Tessiner Grossrat und 1928-29 Gemeinderat in Massagno. Ab 1935 arbeitete er als Anwalt und Notar in Bellinzona, wo er 1936-40 auch das Amt des Vizebürgermeisters innehatte. 1936-37 präsidierte er die Guardia Luigi Rossi, in der sich die jungen Konservativen vereint hatten. Im Febr. 1940 löste er im Staatsrat Enrico Celio ab, der in den Bundesrat gewählt worden war. Er stand dem Polizei- und Erziehungsdepartement vor, bis ihn 1947 eine freisinnig-sozialdemokrat. Allianz daraus verdrängte; daraufhin übernahm er das Justiz- und Innendepartement. 1945-54 präsidierte er die konservativ-demokrat. Partei des Kt. Tessin. 1954 wurde er in den Bundesrat gewählt, wo er fünf Jahre lang das Post- und Eisenbahndep. leitete und sich vorrangig mit der Fernsehreglementierung und dem Eisenbahngesetz von 1957 befasste. 1959 musste er infolge einer schweren Krankheit aus dem Bundesrat ausscheiden (1960 wäre er Bundespräs. geworden). Nach seiner Genesung lehrte er 1960-66 an der Univ. Freiburg Verwaltungsrecht und beriet die Tessiner Regierung in jurist. Belangen. Die kurze Zeit im Bundesrat und die Krankheit verhinderten, dass sich L.s deutlich abzeichnendes Talent als Staatsmann und Gelehrter auf eidg. Ebene voll entfalten konnte.

Quellen und Literatur

  • Scritti di Giuseppe L., 1978
  • Giuseppe L. (1902-1968), hg. von A. Lepori, 1988
  • Altermatt, Bundesräte, 473-477
Weblinks
Normdateien
GND
VIAF

Zitiervorschlag

Fabrizio Panzera: "Lepori, Giuseppe", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 22.11.2006, übersetzt aus dem Italienischen. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/004716/2006-11-22/, konsultiert am 24.04.2024.