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FranzWirz

Porträt (Ausschnitt) von Franz Wirz aus einer Lithografie, welche die Mitglieder des Nationalrats der Jahre 1849-1850 zeigt (Bernisches Historisches Museum).
Porträt (Ausschnitt) von Franz Wirz aus einer Lithografie, welche die Mitglieder des Nationalrats der Jahre 1849-1850 zeigt (Bernisches Historisches Museum).

13.1.1816 Sarnen, 29.11.1884 Sarnen, katholisch, von Sarnen (Freiteiler). Sohn des Franz Josef, Goldschmieds und Zeugherrn, und der Marie Josefa geborene Stockmann. Urenkel des Wolfgang Ignaz (->), Enkel des Felix Josef Stockmann. 1838 Regina Hermann, Tochter des Alois, Käsehändlers und Ratsherrn. Schwager des Nicolaus Hermann. Franz Wirz kam in jungen Jahren als Mündel von Landammann Nikodem Spichtig unter dessen Einfluss. Er besuchte die Stiftsschule Engelberg und das Lyzeum in Freiburg. 1836-1838 war er als Substitut in der Obwaldner Landeskanzlei und 1838-1841 als Landschreiber tätig. Er wirkte 1841-1869 als Gemeinderat (15-mal Präsident) sowie 1850-1884 als Bürgergemeinderat (13-mal Präsident) von Sarnen. Zudem amtierte er 1841-1884 als Obwaldner Land- bzw. Kantonsrat (1868, 1874, 1876 Präsident) und 1841-1876 als Regierungsrat (13-mal Landammann). 1841, 1842 sowie 1845 nahm er an Tagsatzungen teil, urteilte 1844 als eidgenössischer Schiedsrichter in einem Streit zwischen Uri und Schwyz und war 1845 Mitunterzeichner des Sonderbunds. 1844-1876 betätigte er sich als Mitglied der Schulkommission und des Erziehungsrats, den er 1849-1871 präsidierte. Wirz arbeitete an den Kantonsverfassungsrevisionen von 1847, 1850 und 1867 sowie an vielen Gesetzen mit. 1851-1884 hatte er das Amt des Salzdirektors inne. 1848-1866 sass er im Nationalrat, obwohl er zur kleinen konservativen Oppositionsgruppe zählte. 1854-1862 gehörte Wirz dem Büro des Nationalrats an. Die Bundesverfassungsrevisionen von 1872 und 1874 lehnte er ab. Er war 1849 Mitgründer und bis 1881 erster Präsident der kantonalen Spar- und Leihkasse, zudem 1877-1884 der erste Präsident des historischen-antiquarischen Vereins Obwalden. Wirz machte sich als Korrespondent konservativer Zeitungen und 1879-1882 als Redaktor des "Obwaldner Volksfreunds" verdient. Er unterstützte die Heiligsprechung von Niklaus von Flüe.

Quellen und Literatur

  • A. Wirz, Alt-Landammann Franz Wirz, 1885
  • Gruner, Bundesversammlung 1, 329 f.
  • E. Omlin, Die Landammänner des Standes Obwalden und ihre Wappen, 1966, 183-186
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VIAF

Zitiervorschlag

Niklaus von Flüe: "Wirz, Franz", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 12.11.2013. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/004776/2013-11-12/, konsultiert am 14.09.2024.